Rosige Aussichten für die Zukunft im Schweizer Tennis
Auf Federers Spuren

Erstmals in der Geschichte ist die Schweiz U14-Team-Weltmeister. Auch heutige Stars wie Nadal oder Tsonga gewannen diesen Titel schon.
Publiziert: 16.08.2017 um 23:40 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:25 Uhr
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Till, Yarin und Jérôme freuen sich mit Coach Michael Lammer (v.l.).
Foto: Srdjan Stevanovic
Marc Ribolla

Keine hundert Fans werden im tschechischen Prostejov Zeuge des bisher grössten Schweizer Junioren-Erfolgs. Die Jungs von Nachwuchscoach und Ex-Profi Michael Lammer (35) schlagen im U14-Team-WM-Final Spanien mit 2:1.

Das Trio Jérôme Kym (14), Yarin Aebi (14) und Till Brunner (13) setzt sich damit auf die Liste von glorreichen Siegern der letzten Jahre. In der Ehrentafel tauchen Namen wie Jo-Wilfried Tsonga und Richard Gasquet (1999) oder Rafael Nadal (2000) auf. Im U14-WM-Final standen aber auch schon Novak Djokovic (2001) oder Kei Nishikori (2003). Die Schweizer Junioren treten also in grosse Fuss-stapfen.

Stehen da die Nachfolger von Roger Federer und Stan Wawrinka schon bereit? Der Weg zum Durchbruch bei den Profis ist noch sehr weit. Und auch Trainer Michael Lammer dämpft deshalb zu grosse Erwartungen.

«Man muss in der allgemeinen Freude aber immer vorsichtig sein. Es ist ein schöner Erfolg, aber es bringt nichts, an der U14-WM zu triumphieren, wenn es später in der Karriere stockt», sagt Davis-Cup-Sieger Lammer.

Was braucht es, damit es später bei den Profis klappt? «Es ist ein positives Zeichen, dass wir junge Spieler haben, die in schwierigen Momenten dem Druck standhalten und ­Titel gewinnen können. In den nächsten Jahren müssen wir vor allem im physischen Bereich arbeiten. Dort gibt es noch Riesenunterschiede in der körperlichen Entwicklung. Auf Trainerseite verfolgen wir in diesem Alter einen Zehn-­Jahres-Plan. Wenn es einer der Jungen mit 23 oder 24 Jahren in die Top 100 schafft, haben wir gut gearbeitet.»

Als Nachwuchschef U14 ist nicht er direkt für die Ausbildung von Kym, Aebi oder Brunner verantwortlich, sondern die Regionalverbände. Während der Aargauer Kym in Biel bei Swiss Tennis trainiert, spielen Brunner in Zürich und Aebi in Horgen. Dieses Jahr war Lammer schon rund zehn Wochen mit seinen Junioren unterwegs. Im Februar eroberten sie an der U14-EM bereits die Silbermedaille.

Von der WM nehmen die drei Junioren wertvolle Erfahrungen mit. «Es ist spannend zu sehen, wie wir weltweit dastehen. Bis anhin spielten sie nur gegen Europäer. Jetzt bekamen wir einen direkten Vergleich mit amerikanischen oder asiatischen Spielern», sagt Lammer.

Das meint BLICK: Schweizer Tennis lebt!

Alle Achtung! Jérôme Kym (14), Yarin Aebi (14) und Till Brunner (13) räumten beim «Mini-Davis-Cup» am Wochenende ab. U14-Team-Weltmeister im Tennis! Das muss ihnen erst mal einer nachmachen. Es ist ein Moment zum Geniessen. Aber keiner, um in Euphorie auszubrechen.

Die Liste der Sieger bei der U14-Team-WM ist gespickt mit grossen Namen. Doch darauf sind noch viel mehr Namen zu lesen, von denen der gemeine Tennis-Fan nie gehört hat. Die grosse Karriere blieb ihnen verwehrt.

«Der Erfolg dieses blutjungen Trios ist ein starkes Zeichen»

Denn erst jetzt kommen die grossen Herausforderungen. Die körperliche Entwicklung entscheidet viel über Erfolg oder Misserfolg. Es kommen neue Interessen. Mädchen. Lehre. Die Pubertät halt.

Eine tolle Sache ist der Triumph in Tschechien aber trotzdem. Denn während man jahrelang glaubte, dass hinter unseren Superstars Roger Federer und Stan Wawrinka wenig bis gar nichts kommt, ist der Erfolg des blutjungen Tennis-Trios ein starkes Zeichen.

Das Schweizer Tennis lebt. In der Basis ist Bewegung drin. Und früher oder später wird wieder einmal einer den Sprung in die Tennis-Elite schaffen. Vielleicht nicht gerade à la Roger Federer. Aber diese Messlatte liegt sowieso viel zu hoch.

BLICK-Buntsport-Chef Stefan Meier.

Alle Achtung! Jérôme Kym (14), Yarin Aebi (14) und Till Brunner (13) räumten beim «Mini-Davis-Cup» am Wochenende ab. U14-Team-Weltmeister im Tennis! Das muss ihnen erst mal einer nachmachen. Es ist ein Moment zum Geniessen. Aber keiner, um in Euphorie auszubrechen.

Die Liste der Sieger bei der U14-Team-WM ist gespickt mit grossen Namen. Doch darauf sind noch viel mehr Namen zu lesen, von denen der gemeine Tennis-Fan nie gehört hat. Die grosse Karriere blieb ihnen verwehrt.

«Der Erfolg dieses blutjungen Trios ist ein starkes Zeichen»

Denn erst jetzt kommen die grossen Herausforderungen. Die körperliche Entwicklung entscheidet viel über Erfolg oder Misserfolg. Es kommen neue Interessen. Mädchen. Lehre. Die Pubertät halt.

Eine tolle Sache ist der Triumph in Tschechien aber trotzdem. Denn während man jahrelang glaubte, dass hinter unseren Superstars Roger Federer und Stan Wawrinka wenig bis gar nichts kommt, ist der Erfolg des blutjungen Tennis-Trios ein starkes Zeichen.

Das Schweizer Tennis lebt. In der Basis ist Bewegung drin. Und früher oder später wird wieder einmal einer den Sprung in die Tennis-Elite schaffen. Vielleicht nicht gerade à la Roger Federer. Aber diese Messlatte liegt sowieso viel zu hoch.

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