Stan Wawrinka (31) kann das Versprechen, das er mit seinem klaren Sieg gegen Gilles Simon am Donnerstag abgab, nicht einlösen. Wawrinka hat in den Viertelfinals von Monte Carlo keine Chance gegen Sandkönig Rafael Nadal – und verliert mit 1:6, 4:6. Kopfschmerzen bereitet ihm die Niederlage aber keine. «Es gibt Gründe, die erklären, warum es für mich schwierig war», sagt er, ohne konkreter zu werden.
Ist nun Nadal Favorit auf seinen zehnten Titel im Fürstentum, zumal die Weltnummer 1, Novak Djokovic, in der zweiten Runde scheiterte?
«Das ist mir völlig egal, nachdem ich draussen bin», so Wawrinka. «Ich hoffe einfach, dass Roger das Turnier gewinnt. Er ist ziemlich gut in Form und spielt super», sagt der Sieger von vor zwei Jahren und Titelverteidiger bei den French Open.
Stan hofft vergebens. Zwar zeigt Roger Federer (34) in seinem Viertelfinal gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (30, ATP 10) einen starken Startsatz, baut danach aber deutlich ab und verliert mit 6:4, 2:6, 5:7. Der Traum vom ersten Monte-Carlo-Sieg bleibt unerfüllt – vier Mal hatte Federer dort einen Final verloren. «Gewinnen oder verlieren – das ist mir egal», hatte er vor seiner Rückkehr zwei Monate nach seiner Meniskus-Operation am linken Knie gesagt.
Doch ganz so entspannt sieht er das dann doch nicht. Weil er einen einfachen Flugball weit ins Aus setzt, lässt er erst sein Racket auf den Boden fallen und befördert es dann mit einem Wurf in Richtung Bank. Insgeheim dürfte er sich eben doch Hoffnungen auf den Turniersieg gemacht haben, denn der Appetit kommt ja bekanntlich beim Essen. Und der ist bei Federer und Wawrinka ungebrochen gross.