Der Tennis-Gott ist Schweizer.
Zu dieser Einsicht muss Tomas Berdych (30, ATP 6) kommen, der in den Viertelfinals der Australian Open Roger Federer unterliegt. Der Schweizer setzt sich mit 7:6 (7:4), 6:2, 6:4 durch und steht damit in Melbourne zum zwölften Mal mindestens in den Halbfinals. Vier Mal – 2004, 2006, 2007 und 2010 – hatte er das Turnier am Ende auch gewonnen.
Nachdem Federer ein frühes Break mit dem sofortigen Rebreak zum 2:2 beantwortet hat, lässt er beim Stand von 5:4 und Aufschlag des Tschechen einen Satzball aus. Im Tiebreak spielt der 17-fache Grand-Slam-Sieger dann zwar gross auf, hat aber auch das Glück auf seiner Seite: gleich zwei Mal punktet er via Netzkante. Glück gehabt, Roger.
Der Schweizer, nicht gerade bekannt für eine hohe Erfolgsquote, wenn es um den Einsatz von Hawk-Eye geht, nutzt zu Beginn des zweiten Satzes gleich zwei Mal das elektronische Adlerauge, liegt beide Male richtig und realisiert das Break. Da kann Berdych nur noch schmunzeln, der Tennis-Gott muss ein Schweizer sein. Im Publikum schwenken Fans ein Plakat. Aufschrift: Am achten Tag schuf Gott Roger Federer.
Dessen Beistand braucht der Baselbieter aber ohnehin nicht. Mit einem weiteren Break zum 5:2 legt er den Grundstein zur 2:0-Satzführung. Zwar legt er im dritten Durchgang wie im Startsatz mit einem Serviceverlust einen Fehlstart hin, korrigiert diesen aber erneut mit dem sofortigen Rebreak und führt mit einem weiteren zum 5:4 die Entscheidung herbei.
In den Halbfinals trifft Roger Federer nun auf den Serben Novak Djokovic (28), der das Turnier in den letzten fünf Jahren vier Mal gewonnen hat. Zuletzt standen sich Federer und Djokovic in Wimbledon gegenüber, bei den US Open und den ATP-Finals in London im Final.
Jedes Mal mit dem besseren Ende für Djokovic. Da kann ein wenig Hilfe vom Tennis-Gott nicht schaden.