In einem grossartigen Spektakel dreht Team Europa mit Captain Björn Borg am Finaltag des Laver Cup in Chicago den Spiess gegen das Team World noch um. Nach der Doppelpleite von Federer/Zverev gegen Isner/Sock sichern Federer im Einzel gegen Isner (nach abgewehrten Matchbällen!) und Zverev gegen Kevin Anderson den Europäern den 13:8-Sieg.
Der Deutsche macht den Sack vor über 20'000 Fans im United Center gegen den Wimbledon-Finalisten Kevin Anderson mit 6:7, 7:5 und 10:7 im Champions-Tiebreak zu. Eine bemerkenswerte, spannende Szene spielt sich nach dem 1. Satz ab, als Federer sich zu Zverev hinter die Spielerbank begibt.
«Lass dir nicht die Energie rauben»
Der Maestro spricht Zverev Mut zu und muntert ihn auf. «Du musst ein bisschen mehr Risiko gehen. Da musst du durch. Er kann nicht besser spielen, er spielt einen Traum momentan. Bleib einfach ruhig, lass dir von den anderen nicht die Energie rauben. Lass dich von Björn inspirieren, seiner Ruhe. Bleib positiv. Gib den Leuten keinen Grund, dich nicht zu mögen. Punkt für Punkt», sagt Federer. Das zeigt Wirkung.
Die Jubelszenen nach dem Triumph sind eindrucksvoll. Erst feiern die siegreichen Europäer (Federer, Djokovic, Zverev, Goffin, Edmund, Dimitrov) auf dem Court, danach geht die Sause in der Kabine mit Pokal und Champagner weiter.
Auch die Spielerfrauen sind natürlich in Chicago dabei. Jelena Djokovic trifft dabei auch Mirka Federer. Auf Instagram zeigt sich die Serbin zusammen mit Rogers Gattin und schreibt: «Iconic Moment!»
Jedes Mitglied des Siegerteams erhält nebst einer Startgage in unbekannter Höhe nun auch 250'000 Dollar Siegprämie. Sportlich ist der Laver-Cup-Titel wertlos. Punkte für die ATP-Weltrangliste werden keine vergeben. Die dritte Austragung des Show-Turniers steigt in einem Jahr in Genf.