Er sitzt dort, wo er immer sitzt. Auf der Ehrentribüne. Und er tut das, was er immer tut, wenn sein FC Basel spielt: Er fiebert mit. Zusammen mit Mutter Lynette und Kumpel Marco Chiudinelli leidet Roger Federer sichtlich mit, als PSG in letzter Minute doch noch gewinnt. Für den besten Tennisspieler aller Zeiten ein Stich ins Herz.
Was viele nicht wissen: Der FCB ist zwar Federers grosse Liebe, aber nicht seine erste. Als Kind kickt der 35-Jährige für den Stadtrivalen Concordia. Die französische Sportbibel L'Equipe widmet vor der PSG-Spiel in Basel dem berühmtesten FCB-Fan gleich eine Doppelseite. Die Leser erfahren, dass Federer wohl auch hätte Fussballer werden können.
«Er war ein leidenschaftlicher Fussballer und damals schon sehr ambitioniert. Er wollte immer gewinnen», erinnert sich sein ehemaliger Mitspieler Ralph Sprunger zurück. Niederlagen seien für Federer «wahre Desaster» gewesen, so Sprunger. Mit 8 tritt Federer Tennisclub Old Boys bei, trotzdem kickt er nebenbei weiter. Mit 11 musste er sich entscheiden, Filzball statt Lederkugel.
«Schade, hat er mit Tennis angefangen, er wäre auch ein sehr guter Fussballer geworden», sagt Concordia-Präsident Thomas Steinemann zu BLICK. Und er blickt mit Stolz auf die Klubgeschichte des Quartierklubs zurück. Neben Federer haben auch die Yakin- und die Xhaka-Brüder, Karli Odermatt, Marco Streller und Yann Sommer einst im himmelblauben «Congeli»-Trikot gespielt. Sie alle sind – im Gegensatz zum Tennis-Ass – beim FCB gelandet.