Die Aussicht auf die Alpen und den Lenzerheidesee ist herrlich vom Hügel Sartons aus, wo Federers Bellavista-Châlet steht. Vom Sommer in Australien in den milden Winter in der Schweiz sind die Federers gereist. Und hier in der heimischen Bergluft erholt sich Roger im Kreise seiner Familie und denkt bereits an sein Comeback.
Am Dienstag wurde er per Arthroskopie am Meniskus des linken Knies operiert. Und er reagierte, wie er das nach Rückschlägen immer tut: Einen Tag lang war er frustriert und enttäuscht, dann blickte er bereits wieder entschlossen und optimistisch nach vorn. Klar ist, dass er die Turniere in Rotterdam von kommender Woche und Dubai (22. bis 27. Februar), wo er letztes Jahr gewonnen hat, sausen lassen muss. Er wird wohl sechs bis acht Wochen ausfallen.
Viel wurde spekuliert über die Art und Weise, wie es zur Verletzung kam. Passierte es beim Spielen mit den Kindern? Ist er gestürzt oder umgeknickt? Nein, Federer spürte den Schmerz im Training nach dem Turnier in Melbourne, wo ihn Djokovic im Halbfinal besiegte. Es war kein Unfall, nichts Spezielles ist passiert, da war einfach dieser Schmerz.
Gut möglich, dass der Meniskus schon während den Spielen bei den Australian Open verletzt worden ist, der Schmerz aber erst danach akut wurde.
Dann ging alles schnell und professionell. Untersuchung, Entscheid, Operation. Kurz darauf meldete Federer: «Das ist ein unglücklicher Rückschlag. Gleichzeitig freue ich mich, dass mein Arzt mir mitgeteilt hat, dass die Operation gut verlaufen sei.».
Die Lust hat den Frust längst verdrängt. Die Lust, wieder Tennis spielen zu können, schmerzfrei, auf höchstem Niveau, voll motiviert. Federer hat dieses Jahr noch Grosses vor. (pam/S.H.)