Roger Federer verrät vor Duell mit Raonic
Das ist mein Schlüssel für den Final

Drei Matchbälle wehrt Roger Federer in den Wimbledon-Viertelfinals ab. Zwei Mal davon mit dem Schlag, der auch gegen Milos Raonic über Sieg oder Niederlage entscheidet.
Publiziert: 08.07.2016 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:25 Uhr
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Roger Federer: «Ich glaube an meinen zweiten Aufschlag.»
Foto: Getty Images
Simon Häring aus Wimbledon

Es gibt Ivo Karlovic und John Isner, daneben auch Milos Raonic, den Wimbledon-Halbfinalisten. Sie gehören zweifellos zu den besten Aufschlägern, die das Tennis je hervorgebracht hat. Regelmässig führen sie die Ass-Statistiken auf der Männer-Tour an. Ganz vorne mischt dort aber auch ein anderer mit: Roger Federer, der mit 17 Grand-Slam-Titel erfolgreichste Spieler der Geschichte.

9'653 Asse hat Federer bis vor dem Turnier in Wimbledon geschlagen. Nur die beiden Kroaten Goran Ivanisevic und Ivo Karlovic liegen in dieser Bestenliste vor ihm, auch wenn sie dazu deutlich weniger Spiele benötigten als Federer. Wie elementar diese Waffe für Federers Spiel ist, zeigt sich in Wimbledon, als er in den Viertelfinals von Marin Cilic (27, ATP 13) erstmals richtig getestet wird.

15 seiner 27 Asse gelingen ihm in den letzten beiden Sätzen, im ganzen Spiel unterläuft ihm kein einziger Fehler. Drei Mal wehrt er einen Matchball ab: einmal mit einem Ass, zweimal mit zweiten Aufschlägen, die er von der Vorteilsseite überraschend auf die stärkere Vorhand des Kroaten zirkelt. Seinen zweiten Aufschlag bezeichnet Federer denn auch als Schlüssel seines Erfolgs.

«Ich glaube an meinen zweiten Aufschlag. Selbst wenn ich härter schlage, ist es kein grosses Risiko. Pete Sampras hat einmal gesagt 'du bist nur so gut wie dein zweiter Aufschlag'. Natürlich brauchst du auch Glück, aber ich bin glücklich, dass ich mich auf meinen Zweiten meistens verlassen konnte», sagt Federer nach seiner couragierten Aufschlags-Leistung gegen den Kroaten Marin Cilic.

Salbungsvolle Worte findet auch sein ehemaliger Trainer Paul Anaconne (53). «Rogers Aufschlag wird unterschätzt, weil er alles andere ebenfalls so gut beherrscht. Dabei kann er unglaublich präzis servieren und variieren», sagt der Amerikaner. Gegen den ebenfalls starken Aufschläger werde entscheidend, wer von den beiden die zweiten Aufschläge des Gegners besser lesen könne.

Allerdings spielt bei Federer noch eine andere Frage eine zentrale Rolle: Wie gut erholt sich der Baselbieter von seinem Fünfsatz-Match gegen Cilic? Selber sagt er zwar, er habe sich Ende des Spiels noch so frisch gefühlt wie zu Beginn. Doch nach seinem ersten Fünfsätzer seit fast zwei Jahren und den Rückenproblemen der letzten Wochen wird auch das eine entscheidende Rolle spielen.

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