«Meine Gurken sind schöner als eure!» flachst Roger Federer in Richtung Konkurrenz. Daniela Ryf (34), vierfache Ironman-Weltmeisterin, und Olympiasieger Fabian Cancellara (40) sind heute Federers Gegner in der Küche. Bei einem Sponsoren-Event in Bad Ragaz geht es hoch her. Unterstützt von Spitzenköchen stellen sich die Sportstars verschiedenen Herausforderungen.
Daniela Ryf, studierte Lebensmitteltechnologin, löst die Aufgaben brilliant: «Aber ich bin keine gute Köchin. Wenn Kolleginnen zu mir zum Essen kommen, wissen sie, dass sie meist noch ein bisschen mithelfen müssen.» Cancellara sieht seine Fähigkeiten vor allem am Grill: «Da habe ich sicher 19 Punkte. Achtung, Roger!». Cancellara setzt mit einer Bratpfanne zu einem Service an.
Gurken schneiden für Anfänger
Federer aber ist immer noch mit einer Freilandgurke beschäftigt. Angeleitet von Sven Wassmer (18 Gault Millau Punkte, «Memories» Bad Ragaz) schält und zerkleinert er das Gemüse und entschuldigt sich für sein Tempo: «Ich habe das alles noch nie gemacht. Ich hatte immer zu viele Frauen um mich herum, die mir das Kochen abgenommen haben.» Irgendwann möchte er das dann aber schon lernen, fügt der Maestro an und macht sich ans Zerkleinern von Kräutern. Er zeigt das Resultat stolz seinem Lehrmeister. Spitzenkoch Wassmer ist noch nicht zufrieden. Federer verwirft die Hände: «Was? Noch feiner? Ich dachte, es geht gar nicht mehr feiner!»
Flossen abschneiden - zu viel für den Maestro
Ryf und Cancellara sind schon bei der Königsaufgabe des Tages. Die Zubereitung des Fischs. Ryf hält das tote Tier, Cancellara schnippelt eifrig daran herum. Dann ist Roger Federer an der Reihe. Koch Wassmer legt die frische Forelle auf den Tisch und fordert den Tennisstar auf, dem Tier die Flossen abzuschneiden. «Was soll ich? Sicher nicht, dass muss jemand anderes machen.» Federer hält das Tier, muss sich aber abwenden. Als Wassmer die Schere ansetzt, wird es dem Tennis-Crack zu viel: «Das ist ja Horror! Ich ertrage nicht einmal den Ton. Achtung, vielleicht werde ich jetzt dann ohnmächtig.»
Federers kann: Auftischen, abräumen, abwaschen
Wird er nicht. Beim finalen Anrichten des Menus ist er dann wieder an vorderster Front im Einsatz. «Wie heisst das genau, was wir gekocht haben? Damit ich es richtig sage, wenn ich es serviere». Gibmer-Längmer eben. Auftischen, abräumen, abwaschen, das sei immer sein Part gewesen in der Küche. «Sauerampfercrème. Ich hoffe, das kann ich mir merken!» – lacht und platziert zur Dekoration ein Waldkleeblatt auf die Forelle: «Ich hoffe, ihr habt nur Vierblättrige gepflückt, etwas anderes kommt mir nicht auf den Teller.»