BLICK: Roger Federer, was sind Ihre Ziele für 2020?
Roger Federer: Wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne endlich wieder einen grossen Titel holen. Letzte Saison war ich so nah dran. Mit den Siegen gegen Novak Djokovic bei den ATP-Finals und Rafael Nadal in Wimbledon – dort fehlte mir ja nur ein Punkt zum 21. Grand-Slam-Titel – habe ich meinen härtesten Rivalen zuletzt gezeigt, dass ich sie schlagen kann. Alles ist also absolut möglich. Aber für mein Vornehmen muss ich hart trainieren, und das habe ich in den letzten Wochen auch gemacht.
Motivieren Sie also vornehmlich die Majors?
Nein, neben den Grand Slams wären natürlich auch ein Olympia-Titel oder wenigstens eine Medaille in Tokio unglaublich. Und auch für die Weltmeisterschaft am Jahresende in London will ich mich wieder qualifizieren und mir dort eine Chance geben. Aber sowieso ist mir aber auch jeder andere Titel wichtig. Jetzt stehe ich bei 103 – jeder Weitere ist ein Ziel.
Sie sind süchtig nach Siegen!
Es ist so: Jeder Moment, in dem du als Sieger irgendwo abreist, ist ein schöner Moment – und für diese spiele ich so lange wie möglich. So wie beispielsweise letztes Jahr mit Belinda Bencic beim Hopman Cup oder auch mit Team Europa beim Laver Cup in Genf. Diese Titel sind ebenfalls sehr erstrebenswert für mich.
Noch sind Rafael Nadal und Novak Djokovic neben Ihnen das Mass aller Dinge. Legen Sie sich auf einen Namen der nachfolgenden Generation fest?
Natürlich haben Novak oder Rafa noch viele Punkte in der Wertung – ein Wechsel an der Spitze dürfte also noch etwas dauern. Aber nach dem letzten Saisonende, das Stefanos Tsitsipas mit dem Sieg an den Finals gekrönt hat, müsste eigentlich er der erste Anwärter auf die Nachfolge sein. Es ist wirklich sehr schwer, etwas genaues vorauszusagen. Sicher aber kristallisiert sich in der nächsten Zeit heraus, welche Spieler künftig mehrere Grand Slams gewinnen werden. Zu denen gehören auch Alexander Zverev, Felix Auger-Aliassime oder evtl. auch Daniil Medwedew.
In den nächsten Monaten haben Sie sich wieder viel vorgenommen. Australien, Südafrika, Mittlerer Osten, Europa, mehrmals USA und Asien. Verleidet Ihr Körper diese Reiserei noch so gut wie früher?
Ja, ich habe das Gefühl, dass mir das Reisen überhaupt keine Probleme bereitet. Ich kann mich aber auch nicht beklagen – ich reise ja immer bequem und gut. Unter Jetlag leide ich nur ab uns zu, ich spürte ihn zum Beispiel nach der Südamerika-Tour etwa fünf Tage lang. Aber mit der Erfahrung managt man das immer besser. Und wenn viel los ist, bleibt meist gar keine Zeit für Jetlag. Das ist anders wenn du ihn mit in die Ferien nimmst. Dann ist er am schlimmsten, weil du zu viel Zeit hast, um in den falschen Momenten zu schlafen.
Vom 20. Januar bis 2. Februar finden in Melbourne die Australian Open statt. In welcher Form treten die Stars beim ersten Grand Slam des Jahres an?
Zeitplan, Rekorde, Regeln: Das müssen Sie über die Australian Open wissen.
Vom 20. Januar bis 2. Februar finden in Melbourne die Australian Open statt. In welcher Form treten die Stars beim ersten Grand Slam des Jahres an?
Zeitplan, Rekorde, Regeln: Das müssen Sie über die Australian Open wissen.