Den Ort hätte Roger Federer (ATP 3) nicht besser aussuchen können. Im Rahmen eines Exhibition-Matchs gegen John Isner in Tokio erklärt der 38-Jährige sein Interesse an einem Olympia-Start 2020 in der japanischen Metropole – Gesundheit vorausgesetzt!
Im Platz-Interview lässt Federer nach dem 6:3-7:6-Sieg über Isner die Katze aus dem Sack: «Ich habe mit meinem Team über Wochen und Monate diskutiert, was ich im Sommer 2020 nach Wimbledon und vor den US Open machen soll. Am Ende des Tages entschied mein Herz nochmals die Olympischen Spiele zu bestreiten. Ich war zweimal Fahnenträger für die Schweiz.» Der Tennis-Bewerb in Tokio findet kurz vor dem 39. Geburtstag von Federer statt.
Für den Silber-Gewinner im Einzel 2012 und den Doppel-Gold-Gewinner von 2008 wirds aber nicht einfach. Weil Federer die Richtlinien des Internationalen Tennis-Verbands ITF bezüglich Davis-Cup-Teilnahmen in den Jahren vor Olympia nicht erfüllt, benötigt er für Tokio 2020 eine Wildcard respektive einen der acht ITF-Plätze, die im 64er-Haupttableau separat vergeben werden.
Diesen ITF-Platz dürfte der 20-fache Grand-Slam-Sieger mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auch erhalten. Denn eine der Olympia-Wildcards ist für ehemalige Major-Champions vorgesehen, die die Quali nicht auf normalem Weg schaffen und die am Stichtag 8. Juni 2020 in den Top 300 klassiert sind.
Der Tokio-Anlass werden die fünften Spiele für den Schweizer seit 2000. Speziell ist Olympia für ihn auch deshalb, weil er im Sportler-Dorf 2000 in Sydney seine heutige Gattin Mirka kennenlernte. Nur 2016 verpasste er den Grossanlass in Rio wegen seiner Knieverletzung. (rib)