Am Dienstag schockt Roger Federer die Sportwelt: Auf Facebook verkündet er sein Saisonende und damit auch das Olympia-Out.
Weniger überraschend kam die Nachricht für sein direktes Umfeld. «Seit Wimbledon waren wir nie mehr auf dem Trainingsplatz, weshalb sich dieser Schritt abzeichnete», sagt Federers Trainer Severin Lüthi dem «Tagesanzeiger».
Wie Lüthi jetzt enthüllt, war auch Rogers Start an seinem Lieblingsturnier alles andere als sicher: «Wenn ihm Wimbledon nicht so viel bedeuten würde, hätte er es womöglich auch ausgelassen.»
Der Davis-Cup-Captain betont, dass man solche Sonderefforts nicht ewig machen könne. Lüthi zieht den Vergleich mit einer Kreditkarte: «Wenn du zu viel Kredit aufbrauchst, kannst du sogar deine Karriere stark verkürzen.»
Bezüglich Federers Gesundheit sendet Lüthi positive Signale. Eine Operation sei kein Thema, Roger befinde sich bereits wieder im Krafttraining.
Besonders beeindruckt ist der 40-Jährige, wie der Maestro die Enttäuschung des Olympia-Outs mental verarbeitet: «Ihm tut jedes Turnier weh, das er verpasst. Für mich ist aber auch eindrücklich, wie schnell er danach umschalten, vorwärts schauen und sagen kann: Die Situation ist jetzt einfach so, nun holen wir das Beste aus ihr heraus.»
Lüthi weiter: «Es ist wahnsinnig, wie er jetzt schon wieder topmotiviert ist, diesen Aufbau zu machen. Es ist wirklich unglaublich.»
Ein Rücktritt sei nie ein Thema gewesen. Im Gegenteil. «Ich bin überzeugt, dass er, wenn er wieder einmal vollständig fit ist, noch immer jeden schlagen kann. Das Ziel ist, dass er physisch noch stärker zurückkommen wird», macht Lüthi den Federer-Fans Mut. (cmü)