Revolution bahnt sich an
Verschwinden bald die Linienrichter im Tennis?

Bei einer Legenden-Turnierserie in den USA wird das Tennis ohne Linienrichter getestet. Mit Unterstützung von Hawk-Eye sollen die Spieler selber urteilen. «Das ist die Zukunft», sagt Mark Philippoussis.
Publiziert: 28.03.2015 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:31 Uhr
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Ein Linienrichter im Einsatz bei den Australian Open.
Foto: Reuters

Während im Fussball die Torlinientechnologie langsam etabliert wird, hat sich im Tennis die Verwendung von Hawk-Eye für die Überprüfung der Bälle (In/Out) seit einem Jahrzehnt durchgesetzt.

Nun bahnt sich der nächste Schritt in der Entwicklung an. Bei der «PowerShares Series» in den USA, einer Turnier-Serie für ehemalige Champions, wird im März und April das Spielen ohne Linienrichter getestet.

Die Spieler sollen selber die Bälle beurteilen und Out rufen – unterstützt vom Stuhlschiedsrichter. Als Rückversicherung gibt es Hawk-Eye und eine unbegrenzte Zahl an Challenges.

Für Ex-Wimbledon-Finalist Mark Philippoussis (38), einer der Teilnehmer der Serie, lautet die Frage nicht ob, sondern wann auch auf höchster Profistufe so gespielt wird.

«Ich denke, es nur eine Frage der Zeit. Ich sehe es als natürliche Entwicklung an, Es wird passieren», sagt der Australier bei «cnn.com».

Auch Andre Agassi gehört zu den Testspielern. «Ich denke, das ist wirklich interessant, aber gewöhnungsbedürftig», sagt der US-Amerikaner an einer Pressekonferenz.

Für Agassi stellt sich aber eine Frage: «Sehe ich den Ball genauso gut kommen, wie wenn ich weiss, dass da noch ein Linienrichter da ist? Der Druck lastet auf mir, den Ball in oder out zu geben.»

Jim Courier meint: «Anfangs befürchtete ich, dass es den Stress für die Spieler erhöhen könnte. Am meisten Probleme sehe ich bei den Aufschlägen, die mit 200 km/ kommen. Im Training rufen wir einfach out, aber im Wettkampf ist das nochmals etwas anderes.»

Courier erklärt auch: «Wir sind der perfekte Testort, falls die Profi-Tours wirklich interessiert sind.» Der US-Verband USTA wird auf alle Fälle einen Vertreter ans Turnier in Chicago (2. April) schicken, um das Ganze real zu sehen.

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