Rafael Nadal ist seit Montag nach drei Jahren Unterbruch wieder die Nummer eins der Weltrangliste. Eine Position, die der 31-Jährige nun in der 142. Woche seiner Karriere inne hat. Der Spanier verdankt seine Rückkehr an die Spitze einer bisher bestechend starken Saison, in der er zum 10. Mal Roland Garros gewann und von Verletzungen verschont blieb.
Einen wichtigen Teil zu Nadals Erfolgsstory trägt sein Onkel und Trainer Toni Nadal bei. Ende Saison wird er nach 25 Jahren Zusammenarbeit als Rafas Trainer aufhören. Die Entwicklung des Tennis, das immer athletischer und schneller wird, gefällt dem 56-Jährigen gar nicht. Die Ballwechsel und Taktik kommen zu kurz.
Toni vergleicht es in der «Süddeutschen Zeitung» mit dem Fussball: «Der beste Fussballer ist auch nicht der mit dem härtesten Schuss, sondern der mit Technik, mit Übersicht. Nur fest draufhauen, Aufschlag und Return, das gefällt mir nicht.»
Nadal hat seine Spielweise umgestellt
Als Beispiel argumentiert Nadal mit unserem Maestro. «Roger Federer hat eine wunderschöne Technik, ein unglaublicher Spieler. Aber ihm genügen meistens zwei Schläge, um den Punkt zu machen: ein super Aufschlag und ein toller Return. Er spielt sehr schnell, er kann alles. Aber das braucht er dann meistens gar nicht mehr.»
Ein Faktor der Rückkehr auf die Erfolgsspur ist Rafas umgestellte Spielweise, die Toni nach den erfolgloseren Jahren 2015 und 2016 auf diese Saison hin angeregt hat. «Ich hatte ihm schon seit Jahren geraten, dass er seitlicher stehen soll beim Schlagen der Vor- und der Rückhand. Man muss sich die anderen Sportarten anschauen. Golf oder auch Fussball. Niemand steht offen, um den Ball zu treffen», sagt Toni. Auch am Aufschlag arbeitete Nadal, denn dieser ist im modernen Tennis immer wichtiger.