Bruder-Duelle auf höchster Profistufe sind äussert selten. Zuletzt gabs ein solches im Tennis zwischen den Österreichern Jürgen Melzer und Gerald Melzer vor etwas mehr als zwei Jahren. Letzte Nacht ist es in Washington wieder soweit.
Dieses Mal stehen sich als Premiere die Deutschen Alexander Zverev (ATP 3, 21) und Mischa Zverev (ATP 42, 30) gegenüber. Im Washington-Achtelfinal behält der Jüngere in zwei Sätzen mit 6:3 und 7:5 die Oberhand.
Für die Brüder ists ein spezielles Match, wie sie nach dem Kampf erklären. Mischa sagt beispielsweise über den Moment nach dem Münzwurf zu Beginn des Spiels: «Wir kamen zurück und das Publikum hat gejubelt. Ich hatte fast Tränen in den Augen und fragte mich, was wohl unsere Eltern gerade denken.»
Auch für den siegreichen Alexander ists emotional. Er sagt: «Es war etwas sehr Besonderes. Wer kann schon sagen, dass er bei einem der grössten Turniere gegen seinen Bruder gespielt hat? Ich hoffe, das war nicht das letzte Mal und wir spielen einmal in einem Final gegeneinander.»
In Washington trifft Alexander nun im Viertelfinal auf Kei Nishikori. Die beiden Zverevs sind auch im Doppel noch engagiert. Dort putzen sie in der 1. Runde die topgesetzten Marach/Pavic.
Murray siegt um drei Uhr morgens
Eine Nachtschicht muss Andy Murray einlegen. Der Schotte kann seinen Achtelfinal gegen den Rumänen Marius Copil erst um Mitternacht beginnen – und spielt bis 3.02 Uhr morgens! Dann geht Murray nach drei Sätzen (6:7, 6:3, 7:6) als Gewinner hervor.
Nach dem Sieg ist er emotional am Ende. Er sitzt auf der Bank und heult in sein Handtuch. Murray bestreitet in Washington erst sein drittes Turnier nach der Hüftoperation im Januar. (rib)