Damit hat Dominic Thiem nicht gerechnet. Als der 28-jährige Österreicher am Donnerstag in der Tennisakademie von Traiskirchen (Ö) trainierte, stand plötzlich die Polizei auf dem Platz.
Anwohner hatten sie wegen Ruhestörung gerufen. Sie vermuteten aufgrund der Geräuschkulisse einen schlüpfrigen Videodreh auf der Anlage.
Porno statt Tennis? Weit gefehlt. Schnell wurde Thiem als «Übeltäter» entlarvt. Die Anwohner wussten wohl nicht, wer auf der Anlage trainierte. Und interpretierten das Gestöhne und Geschnaufe, das auf den Tennisplätzen dieser Welt nichts Ungewöhnliches ist, schlichtweg falsch.
«Lustig und nicht unverständlich»
Der Tennis-Star, der sich nach seinem Verzicht auf Wimbledon derzeit auf die Sandturniere in Bastad (Sd), Gstaad (Sz) und Kitzbühel (Ö) vorbereitet, nahm den Vorfall mit Humor. «Das ist nicht das erste Mal, dass sich die Leute beschweren. Aber es ist immer ganz lustig und auch nicht unverständlich. Es kann schon laut und eigenartig werden», sagt Thiem weiter gegenüber «Ö3».
Vereinspräsidentin Barbara Muhr hielt das Ganze zunächst für einen Scherz. «Zuerst dachte ich an die versteckte Kamera», sagte sie zur «Kronen Zeitung». «Die Beamten bewiesen aber grosses Fingerspitzengefühl und unterbrachen das Training nicht.»
Allzu lange wird Thiem das Racket nicht mehr in seiner Heimat schwingen. Am Montag reist er bereits weiter nach Barcelona, wo er für einen nächsten Trainingsblock mit den Russen Andrej Rublew und Karen Chatschanow zusammenspannt. Dann haben es auch die Anwohner wieder etwas ruhiger. (bir)