Was wissen wir über Maciej Synowka? Der 37-jährige Pole trainierte bereits seine Landsfrau Urszula Radwanska (2013), Coco Vandeweghe (2015/16) und zuletzt Mirjana Lucic-Baroni.
Er scheint gute Vorarbeit geleistet zu haben – sowohl die aufstrebende US-Spielerin (WTA 20) als auch die Kroatin, die mit 34 Jahren ihren zweiten Tennis-Frühling spürt (WTA 29), erreichten bei den letzten Australian Open überraschend die Halbfinals.
Trotzdem sagt Synowka: «Ich habe noch nie eine bessere Spielerin als Belinda trainiert.» Die vorerst auf sechs Wochen reduzierte Probe-Liaison wurde durch Bencics Management IMG vermittelt.
Vater und Ex-Coach Ivan unterstützt den Entscheid seiner sich abnabelnden Tochter: «Es ist Belindas gutes Recht, ihr eigenes Ding zu machen. Wir als Eltern werden im Hintergrund agieren und unsere Tochter unterstützen, wann immer sie unsere Hilfe braucht.»
Der auf Rang 129 abgerutschten 19-Jährigen dürfte es nach dem Alleingang bei der Australien-Tour gut tun, wieder professionellen Input zu haben. Wie stark sie unter Coaching-Einfluss spielt, zeigte sie am letzten Fed-Cup-Wochenende: Heinz Günthardt auf der Captain-Bank wirkte offenbar motivierend.
Aber stimmt die Chemie auch mit Maciej Synowka? Bei Hingis-Doppelpartnerin Vandeweghe war dies nicht der Fall. Nach der Streit-Trennung im letzen Sommer klagte Coco: «Er liess mich jede Woche Turniere spielen. Es war hart, ich konnte mich jeweils kaum fürs nächste Training, das nächste Match erholen. Aber ich brauche Pausen, will möglichst normal leben. Mental ist es gar nicht möglich, jede Woche parat zu sein.»
Also steckt hinter Synowkas blauäugiger Fassade vom Typ Herzensbrecher ein harter, rauher Schleifer? Es wäre ein heikler Punkt, denn sicher ist: Vielspielerin Belinda bezahlte das gedrängte Turnierprogramm der letzten Jahre mit einer Serie von Verletzungen mit fatalen Folgen im Ranking.