Pleite gegen Murray
Wawrinka scheitert in London

Stan Wawrinka verliert das dritte Spiel der ATP Finals gegen Andy Murray klar in zwei Sätzen mit 4:6, 2:6 und muss in London vorzeitig die Koffer packen.
Publiziert: 18.11.2016 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:59 Uhr
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Wawrinka scheidet an den ATP Finals in London aus.
Foto: Getty Images
Simon Häring

Anders als in den letzten drei Jahren verpasst Stan Wawrinka (31) den Sprung in die Halbfinals der World Tour Finals. Der Romand verliert das letzte Gruppenspiel gegen Andy Murray (29), die Nummer 1 der Welt, mit 4:6, 2:6. Während der Schotte seine Serie auf 22 Siege in Folge ausbaut, ist die Saison für Wawrinka beendet. Neben Murray steht der Japaner Kei Nishikori (26, ATP 5) in den Halbfinals.

Wawrinka startet überragend, schlägt aus allen Lagen Gewinnschläge und dominiert Murray von der Grundlinie. Dem allerdings gelingt das einzige Break, jenes zum 4:3. Unter gütiger Mithilfe eines Netzrollers und nach einem Fehler von Wawrinka. Logische Konsequenz: Wawrinkas Racket dient zur Frustbewältigung. Im zweiten Satz gelingen Murray Breaks zum 1:0 und 3:0.

Während Wawrinka in seinen drei Grand-Slam-Finals mit Rafael Nadal und zwei Mal Novak Djokovic gegen Nummern 1 der Welt eine makellose Bilanz vorweist, hat er die weiteren 19 (!) Duelle mit dem amtierenden Primus allesamt verloren. Eine Serie, die ihre Fortsetzung erfährt. Im Vorjahr hatte Wawrinka Murray in London noch bezwungen. Damals war dieser allerdings «nur» die Nummer 2 der Welt.

Obwohl das Jahr mit einer leisen Enttäuschung endet, blickt Wawrinka auf die wohl erfolgreichsten Monate seiner Karriere zurück. Dank des Triumphs bei den US Open beendet er zum dritten Mal in Folge ein Jahr mit einem Grand-Slam-Pokal im Gepäck. Seine Vita schmücken drei weitere Titel. Er verteidigte in Chennai seinen Titel, triumphierte in Dubai und legte in Genf die Bürde des Heimdrucks ab.

6,2 Millionen Franken Preisgeld bringen ihm seine Erfolge ein. Alleine bei den US Open sahnte er 3,5 Millionen Dollar und damit den grössten Siegerscheck, der im Tennis je ausgestellt wurde. Zwar beendet er das Jahr wohl als Nummer 4 der Welt, trotzdem wehrt er sich weiterhin gegen Vergleiche mit Novak Djokovic, Andy Murray, Roger Federer und Rafael Nadal – den viel zitierten «Big Four».

Allerdings ist die Weltordnung im Männer-Tennis porös geworden. Zwar halten neben Wawrinka mit Djokovic und Murray zwei Vertreter der «Big Four» die beiden Grand-Slam-Titel, die zweite Garde ist aber näher an die Elite herangerückt. Milos Raonic erreichte erstmals einen Grand-Slam-Final. Mit Dominic Thiem (23) und Gaël Monfils (30) gaben zwei Spieler beim Final der Jahresbesten ihr Debüt.

In Schlagdistanz befinden sich Kei Nishikori (26, ATP 5), der in den Halbfinals auf Djokovic trifft, oder der Australier Nick Kyrgios (21, ATP 13), der in London nur darum nicht Ersatzmann war, weil er eine Sperre absitzen musste. Ein Wandel, an dessen Ursprung vor drei Jahren Stan Wawrinka stand. Mit seinem Triumph bei den Australian Open nahm er den «Big Four» den Nimbus der Unschlagbarkeit.2

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