Der Tennis-Zirkus pausiert noch immer. Damit bleibt noch mehr Zeit, um die ohnehin schon oft gestellte Frage nach dem GOAT, dem grössten Spieler der Geschichte, zu diskutieren. Die gängigsten Kandidaten: Roger Federer (20 Grand-Slam-Titel), Rafael Nadal (19) und Novak Djokovic (17).
Für die Tennis-Legende Pat Cash (55) ist Federer trotz den meisten Major-Titeln nicht der GOAT. Er schafft es in der subjektiven Rangliste des Australiers nicht einmal auf Platz zwei. «Alle sagen, Federer sei der grösste Spieler aller Zeiten, aber er ist nicht einmal der zweitgrösste Spieler aller Zeiten. Das ist schwer zu glauben. Aber wer der Beste aller Zeiten ist, sollte zumindest gegen einen seiner beiden ärgsten Rivalen ein positives Head-to-Head haben», so Cash zu «UBI Tennis».
Die Bilanz des Schweizers in direkten Duellen mit seinen Verfolgern ist wirklicht nicht rosig. 16:24 liegt er gegen Nadal hinten, 23:27 gegen Djokovic. Zur Erklärung der Zahlen muss gesagt sein, dass 14 von Nadals Siegen auf seinem geliebten Sandbelag zustande kamen. Auf Rasen (3:1) und Hartplatz (11:9) hat Federer die Nase vorne. Und gegen Djokovic hat sich das Blatt erst im Verlauf ihrer Karrieren auf die Seite des Serben gewendet.
Obwohl Cash sich schon oft als Federer-Kritiker geoutet hat, muss auch der Wimbledon-Champion von 1987 die Qualitäten des Baselbieters anerkennen: «Von den Schlägen, der Technik und der Bewegung her ist Roger der Beste, den ich je gesehen haben. Sein Stil ist etwas oldschool. Er hätte in jeder Ära spielen können.»
Und wer ist denn nun wirklich der GOAT? Cash vertraut wieder auf seine Zahlen: «Djokovic hat die beste Bilanz und kommt bei den Major-Titeln immer näher. Für mich ist er der Beste. Er wird bald alle wichtigen Rekorde brechen.» (red)