Rafael Nadal (ATP 1) steht zum 11. Mal im Final der French Open – und kann am Sonntag seinen 11. Titel holen. Im Halbfinal lässt er Juan-Martin Del Potro (ATP 6) in drei Sätzen alt aussehen.
Dabei startet der Argentinier verheissungsvoll in die Partie. Bis zum 4:5 aus Sicht des Argentiniers hat er ganze sechs Breakchancen, kann aber keine davon nutzen. Gleichzeitig war Nadal ohne Chance auf ein Break in «Delpos» Aufschlagspielen.
Doch dann kam es, wie es kommen musste. Nadal kommt zu seinen beiden ersten Breakchancen – und kann diese gleich nutzen. Den ersten Satz holt sich der Titelverteidiger mit dem Break zum 6:4, Del Potro nervt sich verständlicherweise.
Danach ist die Gegenwehr des Argentiniers gebrochen, Nadal marschiert mit 6:1 und 6:2 durch. Der Einzige, der den Spanier noch von seinem 11. French-Open-Titel und der 17. Grand-Slam-Trophäe abhalten kann, ist der Österreicher Dominic Thiem.
Thiem schreibt Geschichte
Der Italiener Marco Cecchinato (25) hat in Roland Garros einen Lauf. Die Nummer 72 der Welt, die zuvor noch nie ein Spiel an einem Major gewinnen konnte, hat mit Carreno Busta, Goffin und zuletzt Djokovic drei Top-Spieler eliminiert.
Sensationell steht er nun im Halbfinal. Dort wartet mit dem Österreicher Dominic Thiem (ATP 8) ein weiterer Brocken. Cecchinato hat nichts zu verlieren und kann den Hit auf dem Centre Court geniessen.
Ein Genuss sind jedoch nur die ersten beiden Sätze. Er fordert Thiem heraus, der nicht sein bestes Tennis auf den Court zaubert.
Dieser schafft zwar gleich zu Beginn ein Break zum 1:0. Doch Cecchinato, der vorher bei den Thiemschen Aufschlaggames chancenlos ist, gelingt das Rebreak zum 4:4. Thiem erobert aber dank eines weiteren Breaks zum 6:5 den entscheidenden Vorteil und bringt den 1. Satz mit 7:5 ins Trockene.
Im zweiten Satz gehts ins Tiebreak. Cecchinato wehrt dort erst drei Satzbälle ab und kommt dann selber zu mehreren. Thiem kann den Sack in einem dramatischen Ende mit 12:10-Punkten zu machen.
Der dritte Satz ist eine Schnellzug-Sache. Thiem schnappt sich zwei frühe Breaks, führt rasch 4:0. Die Luft bei Cecchinato ist draussen. Nach 2:17 Stunden siegt sein Rivale mit 6:1.
Als erst zweiter Österreicher nach Thomas Muster (Paris-Champion 1995) steht Thiem in einem Major-Final. (rib/rwe)