Jean-Marie Marti, Vater und Trainer von Tennis-Profi Yann (26, ATP 292), erhebt schwere Vorwürfe. «Ich möchte, dass die Wahrheit ans Licht kommt.» Am Donnerstag hatte Davis-Cup-Captain Severin Lüthi Marti aus der Mannschaft geworfen. Dieser wollte sich im Davis-Cup-Achtelfinal gegen Belgien nicht mit der Rolle des Ersatzmannes abfinden.
Sein Vater spricht nun von nicht eingehaltenen Zusagen und Vetterliwirtschaft. «Dass Lammer spielt, ist ein Witz. Und für Chiudinelli hat man einen neuen Posten geschaffen.» Selbst Roger Federer attackiert Marti. «Er wollte mit seinen Kumpels den Davis Cup gewinnen. Darum wurde Yann für den Final nicht aufgeboten.»
Beim Konflikt geht es primär ums Geld. Vor dem Halbfinal 2014 gegen Italien trainierte Marti mit dem Schweizer Team. «Nach meinem Verständnis wurde das im Rahmen des grosszügigen Vertrags, den wir mit ihm haben, abgegolten», sagt Swiss-Tennis-Präsident René Stammbach.
Weil Federer und Marco Chiudinelli vor dem Final gegen Frankreich angeschlagen waren, war Marti auf Abruf – und verzichtete auf ein Challenger-Turnier. «Danach hiess es, dass Yann eine Prämie bekommt», behauptet das Marti-Lager.
Eine Darstellung, der Stammbach widerspricht: «Das ist absoluter Blödsinn. Davon war niemals die Rede. Ich bin persönlich schwer enttäuscht von ihm, weil wir ihm diese Chance gegeben haben, obwohl es schon in der Vergangenheit Probleme gab.»
Auch im Team hatte Marti einen schwierigen Stand. So soll er in der Kabine mit Marco Chiudinelli aneinandergeraten sein. Daraufhin sei der als Assistent aufgebotene Baselbieter zu Lüthi gegangen und habe ihm gesagt, dass es ein Problem mit Marti gebe.