Dauerregen stürzt die French Open zum Beginn der zweiten Woche ins Chaos. Schon kurz nach Mittag werden alle angesetzten Achtelfinal-Partien auf Dienstag verschoben. Doch die Wetterprognosen sind beängstigend. Bis am Wochenende soll das Wetter kaum besser werden. Es drohen weitere Verzögerungen und im schlimmsten Fall sogar eine Verschiebung des Finals auf Montag.
Vor allem für Favorit Novak Djokovic (29), der in Paris zwar schon drei Mal im Final stand, die French Open aber als einziges Grand-Slam-Turnier noch nie gewinnen konnte, zeichnet sich ein Horror-Programm ab. Selbst wenn das Wetter halten würde, müsste er in den nächsten sechs Tagen vier Partien bestreiten. Doch bei den Prognosen für die nächsten Tagen scheint selbst das utopisch.
Turnierpräsident Guy Forget fürchtet, dass die Männer nun an mehreren Tagen hintereinander Spiele bestreiten müssen, wenn der Final wie vorgesehen am Sonntag über die Bühne gehen soll. Bei der Formel mit drei Gewinnsätzen scheint das illustorisch. Von den Regenfällen weniger stark betroffen sind hingegen die Frauen, weil sie auch bei Grand-Slam-Turnieren auf zwei Gewinnsätze spielen.
Obwohl die French Open bereits jeweils am Sonntag beginnen, trifft der erste «Washout» seit 16 Jahren, also ein Tag, an dem überhaupt nicht gespielt werden kann, das Turnier hart. Denn im Gegensatz zu den Australian Open und Wimbledon verfügt Paris über keinen gedeckten Platz, in New York entsteht ein solcher. Bis 2020 soll sich das ändern, doch es gibt politischen Widerstand.
Fraglich, ob Novak Djokovic dann noch aktiv ist. Er kann nach Andre Agassi 1999, Roger Federer 2009 und Rafael Nadal 2010 der vierte Spieler seit Einführung des Profi-Betriebs 1968 werden, der bei allen vier Grand-Slam-Turnieren mindestens einmal gewonnen hat. Im letzten Jahr schaltete der Serbe zwar Rekordsieger Nadal (9 Titel) aus, scheiterte aber im Final am Schweizer Stan Wawrinka.