Drei Schweizer waren gestern in Madrid im Einsatz. Roger Federer und Stan Wawrinka in den Achtelfinals der Männer, Belinda Bencic in den Viertelfinals der Frauen. Keine andere Nation ist noch so stark vertreten – nicht einmal das Gastgeberland Spanien!
Und alle drei sorgen weiter für Furore. Fighten, siegen, jubeln. Olé, Suiza! Bravo, Schweiz!
Den Auftakt macht Bencic. Unserer Swiss Lady gelingt die grösste Sensation des Tages. Wie schon in Indian Wells schlägt die Ostschweizerin die japanische Weltranglistenerste Naomi Osaka. Das hart umkämpfte 3:6, 6:2, 7:5 gegen die grosse Favoritin, bei dem sie im Entscheidungssatz einen 3:5-Rückstand in den Sieg verwandelt, ist noch höher einzustufen als ihr Blitzsieg auf dem Hartcourt in der kalifornischen Wüste (6:3, 6:1). Denn Sand ist wahrlich nicht die Lieblingsunterlage der 22-jährigen Weltnummer 19.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Gegen die Rumänin Simona Halep (WTA 3), die sie in drei Begegnungen schon zweimal schlug, wird Belinda im heutigen Halbfinal (13.30 Uhr, SRF 2, live) jedenfalls wieder sämtliche Kämpfergene abrufen.
Das wird auch Federer machen, wenn er es anschliessend (17 Uhr) im Viertelfinal mit dem österreichischen Barcelona-Sieger Dominic Thiem (ATP 5), seinem Final-Bezwinger von Indian Wells, zu tun bekommt. Schon gegen den stark aufspielenden Gaël Monfils muss Roger alles aufbieten – das 6:0, 4:6, 7:6 gegen den 32-jährigen Franzosen ist ein Kraftakt.
Federer, der nach dreijähriger Absenz sein erstes Sandplatzturnier spielt, wehrt auf dem Weg in die Viertelfinals sogar zwei Matchbälle ab.
Wie Bencic hat Federer, der zu Beginn alles im Griff zu haben scheint, kurz vor Schluss schon den Hals in der Schlinge. Doch der dreifache Madrid-Champion befreit sich in extremis, bevor er in einem bärenstarken Tiebreak seinen 10. Sieg über Monfils perfekt macht.
Da nimmt Wawrinka (ATP 34) seine Achtelfinal-Hürde doch wesentlich geschmeidiger. Das 6:3, 7:6 des 34-jährigen Romands gegen Weltnummer 7 Kei Nishikori ist ein Ausrufezeichen! Wiederspiegelt seine super Form und sein wiedergewonnenes Selbstvertrauen nach optimaler Vorbereitung. Ohne Satzverlust powert sich Stan bis anhin durchs starke Feld – in dem es heute Abend allerdings knüppeldick für ihn kommt: Niemand Geringerer als Sandkönig Rafael Nadal wartet auf ihn – der Spanier scheint seine Magenverstimmung überwunden und den Tritt gefunden zu haben.
Ist Madrid auch am Freitag fest in Schweizer Hand?
Die Schweizer heute in Madrid
14.30 Uhr: Belinda Bencic – Simona Halep
17.00 Uhr: Roger Federer – Dominic Thiem
21.30 Uhr: Stan Wawrinka – Rafael Nadal