Wie eine Lady – ganz in Schwarz, mit tiefem Ausschnitt und toupiertem Rossschwanz – erscheint Belinda Bencic auf der Terrasse des Luxus-Hotels «Crown Towers» in Melbourne zur Apéro-Party ihrer neuen Management-Agentur. Stöckelt selbstbewusst über den roten Teppich auf ihren High Heels der Marke «Louboutin», wie die rote Sohle erkennen lässt. «Gutes Auge», sagt sie lachend zu BLICK, «diese Schuhe sind vorne wenigstens geschlossen. In offenen Sandalen sähe mein Zeh nicht schön aus.»
Belinda ist schön, strahlt mit Stars wie Kei Nishikori, Garbine Muguruza und anderen um die Wette. Sie ist offensichtlich gut drauf. Der Zehennagel, der beim Hopman Cup in Perth so unschön abbrach und nun ganz weg ist, bereitet ihr keine Probleme mehr. In den Tennisschuhen wird er für den Match verbunden.
Highlight mit Federer
Von Verletzungen will die 19-jährige Ostschweizerin, die im verkorksten letzten Jahr auf Platz 48 im Ranking purzelte, vorerst nichts mehr wissen. Die neue Saison begann beim Hopman Cup neben Roger Federer im Mixed mit einem Highlight. Und soll beim Australian Open im gleichen Stil weitergehen. Dass sie dabei gleich auf Serena Williams trifft, sieht Belinda als Geschenk. «Von solchen Matches träumt man, dafür arbeitet man so hart.»
Zuletzt bereitete sie sich in Florida vor. Ohne ihren Vater Ivan, der auch in Melbourne erstmals nicht an einem Grand-Slam-Turnier vor Ort ist. Das warf Fragen auf. Gab es Streit? «Nichts dergleichen», beteuert Belinda. Nur ein gemeinsamer Entscheid, mit dem sie sich von der Rolle als behütete Tochter emanzipiert.
Aus der Ferne lasse sie sich noch immer von ihm und Trainerin Melanie Molitor coachen. «Ich bin jetzt erfahren genug», sagt Belinda. Sie ist kein Girlie mehr – eine junge Lady eben.