Seine Geschichte ist unglaublich. Vor dem Turnier hatte Marco Cecchinato (25) noch kein einziges Grand-Slam-Spiel gewonnen – und jetzt steht die Weltnummer 72 im Halbfinal.
Beeindruckend, wie er sich durch die ersten Runden spielt. Bärenstark, wie er danach David Goffin eliminiert. Und sensationell, wie er jetzt auch Superstar Djokovic alt aussehen lässt!
Die ehemalige Nummer 1 aus Serbien hat grosse Mühe mit dem Italiener – allerdings: Djokovic ist zu Beginn angeschlagen, muss sich früh am Nacken behandeln lassen.
Cecchinato dreht derweil so richtig auf, gewinnt die ersten beiden Sätze. Erst im dritten Durchgang kommt Djokovic zurück. Und im Vierten? Da sieht es lange nach der grossen Wende aus, Djokovic marschiert in Richtung Satzgewinn. Doch dann kämpft sich Cecchinato doch noch einmal heran und erzwingt das Tie-Break.
Dort setzt sich der Sensations-Mann nach zahlreichen irren Ballwechseln letztlich mit 13:11 durch – und lässt sich jubelnd in den Sand fallen. Sein unglaublicher Erfolgslauf findet eine Fortsetzung.
Schon nach dem Viertelfinal-Einzug sagte Cecchinato: «Das ist der beste Moment meines Lebens.» Nun wird seine Geschichte in Paris sogar noch besser.
Thiem gewinnt Freund-Duell gegen Zverev
Alle freuten sich auf ein hochklassiges Viertelfinal-Match in Roland Garros zwischen Dominic Thiem (Ö, ATP 8) und Alexander Zverev (D, ATP 3). Vor dem Spiel sagte Zverev noch: «Wir verstehen uns gut. Ich freue mich, gegen einen Freund auf einer der grössten Tennis-Bühnen der Welt zu spielen.»
Doch eine Oberschenkel-Verletzung des Deutschen macht dem Genuss nach rund einem Satz den Garaus. Im zweiten Durchgang macht sich bei Zverev der linke Oberschenkel bemerkbar.
Nach dem Verlust des Satzes kommt der Physio auf den Platz und verpasst dem 21-Jährigen einen Verband. Zudem verschwindet er für ein paar Minuten in der Kabine.
Zverev zollt Fünf-Sätzern Tribut
Alle fragen sich: Gibt Zverev den Match auf? Die Antwort lautet Nein. Er zwingt sich über die ganze Distanz, bleibt aber gegen Thiem (24) ohne Chance. Zverev zollt körperlich wohl den drei Fünf-Sätzern in den letzten Runden seinen Tribut.
Der Österreicher Thiem seinerseits steht nun schon zum dritten Mal in Serie im Halbfinal der French Open. Thiem ist ganz heiss auf einen Coup.
Er ist der einzige Spieler, der Sandkönig Rafael Nadal in den letzten zwei Jahren auf dessen Lieblingsbelag bezwungen hat. Gleich dreimal. Zuletzt im Mai in Madrid (Viertelfinal). Im Halbfinal trifft Thiem am Freitag auf den Sieger der Partie Cecchinato – Djokovic.
Bei den Frauen spielt sich Madison Keys (USA) als erste in die Halbfinals. Die US-Amerikanerin schlägt die Kasachin Yulia Putintseva mit 7:6 und 6:4.
Im zweiten Viertelfinal des Tages duellieren sich US-Open-Siegerin Sloane Stephens und Daria Kasatkina. Es ist eine klare Angelegenheit. Stephens gewinnt 6:3, 6:1 und macht damit den US-Halbfinal (gegen Keys) perfekt. (rib/mpe)