Roger Federer beginnt das Jahr 2018 bei den Australian Open als Titelverteidiger und Nummer zwei der Welt. Holt dort seinen 20. Grand-Slam-Sieg in einem sensationellen Fünfsatzfinal gegen Marin Cilic – der Kroate war im Januar Weltranglisten-Sechster.
Im Februar reist der Schweizer nach Rotterdam, um als 36-Jähriger der älteste Tenniskönig aller Zeiten zu werden. Im Final besiegt er Weltnummer 5 Grigor Dimitrov (Bul) und besteigt tags darauf den Thron.
Rogers Melbourne-Rotterdam-Kombi ist ein fulminanter Saisonstart. In den folgenden Monaten sollen noch zwei weitere Titel hinzukommen (Stuttgart und Basel). Aber es bleibt bis heute bei den zwei Siegen über Top-10-Gegner. Er verliert den knappen Final gegen Juan Martin Del Potro (ATP 8) in Indian Wells, den schmerzhaften Viertelfinal in Wimbledon gegen Kevin Anderson (ATP 8) und zwei Finals gegen Novak Djokovic, der in Cincinnati die 10 und letzte Woche in Paris-Bercy die designierte neue Nummer 1 war.
«Ob einer die 9 oder 14 ist, macht keinen Unterschied»
Nur zwei Top-10-Siege in sechs Duellen – genug fürs Finale der acht Jahresbesten? «Das kann es halt mal geben», sagt Federer zu BLICK. Den Grund für die Dürreperiode 2018 sucht er vor allem bei Rafael Nadal. «Er war auf Hartplatz oft verletzt, wir verpassten uns da an jedem Masters 1000. In Australien gab er auf, ich spielte die French Open nicht. In Wimbledon und New York verlor ich zu früh.»
Im Vorjahr traf und schlug Roger den Spanier viermal. Gesamthaft bestritt er 2017 bis vor dem Saisonfinale doppelt so viele Top-Partien. Von zwölf verlor er nur den Final gegen Alexander Zverev (damals ATP 8).
Nadal ist auch in London nicht anwesend. Dafür andere sieben Saisonbeste, die Federer am 100. Titel hindern wollen. «Solche Gegner in Runde 1 sind nie einfach», weiss der sechsfache Sieger der World Tour Finals, «wenn du dann noch dein Spiel suchst, wirds sehr, sehr schwer.» Überbewerten will Roger das Ranking aber nicht: «Ich spiele genauso gerne gegen einen Fabio Fognini. Ob einer die 9 oder die 14 ist, macht keinen Unterschied.»
Die Statistik seiner zwischen 11 und 20 klassierten Gegner in diesem Jahr: Von sieben Partien verlor er nur eine – gegen Borna Coric (ATP 19) in Shanghai.