Auf dem heiligen Rasen von Wimbledon schreibt Roger Federer am 16. Juli mit dem achten Titel Sportgeschichte. Etwas mehr als zwei Wochen später ist der legendäre Centre Court nicht mehr wieder zu erkennen. Anstatt des Grün ist nur noch eine braune Ackerfläche vorhanden.
Niemand käme auf die Idee, dass hier Federer den Kroaten Marin Cilic im Final in drei Sätzen besiegt hat. Ausser dem Resultat auf dem Scoreboard in der Ecke des Centre Court sind alle Spuren des Roger-Sieges verwischt.
In Wimbledon beginnt die Vorbereitung auf das nächste Turnier immer schon am Tag nach dem Final. Das Team von 16 vollamtlichen Gärtnern unter Chef-Rasenpfleger Neil Stubley kümmert sich um die 18 Turnier-Courts und 22 Trainings-Plätzen.
Die oberste Rasen- und Erd-Schicht wird Schritt um Schritt abgetragen und pro Platz jeweils wieder rund sechs Tonnen neue Erde aufgetragen. Insgesamt werden 54 Millionen Rasensamen angepflanzt.
Die Halme werden im Winter bis auf eine Länge von 13 Millimetern wachsen gelassen. Ab Ende März beginnt das Wimbledon-Rasenteam dann das Gras wöchentlich um einen Millimeter zu schneiden, bis Anfang Mai die Spiellänge von acht Millimetern erreicht ist. Danach wird bis zum Turnierbeginn dreimal wöchentlich geschnitten.
Damit beim ersten Spiel am 2. Juli 2018 auf dem Centre Court – dem Erstrunden-Match von Titelverteidiger Roger Federer – alles für ein perfektes Turnier bereit ist. (rib)