Keine Statistik dokumentiert den Aufstieg von Stan Wawrinka an die Tennis-Weltspitze deutlicher als seine Bilanz bei den Grand-Slam-Turnieren der letzten beiden Jahre. Siege bei den Australian Open und bei den French Open, dazu ein Halbfinal in Melbourne und zwei Viertelfinals in Wimbledon. Einziger Ausreisser: das bis heute unerklärliche Erstrunden-Aus von Roland Garros im letzten Jahr.
Mehr Titel bei den Highlights der Saison hat in dieser Zeitspanne nur einer gewonnen: Novak Djokovic. Stan ist Mister Grand Slam. Denn bei den Masters ist die Ausbeute – anders als beim Serben, bei Roger Federer und Andy Murray – vergleichsweise bescheiden: Ein Sieg (Monte Carlo 2014), ein Halbfinal, zwei Viertelfinals.
Djokovic, den Wawrinka bei seinen Titeln in Melbourne und Paris jeweils bezwingen konnte, häufte in der gleichen Zeitspanne elf Masters-Titel plus den Triumph bei den World Tour Finals an. Auch Federer (3 Masters-Titel) und Murray (2) schneiden besser ab. Der Unterschied: Beide haben in dieser Zeit keinen Major-Titel gewonnen.
Stan hingegen zwei. Trotzdem will er sich nicht zu den Big Four zählen. «Ich bin weit von dem entfernt, was Djokovic, Federer, Murray und Nadal in den letzten zehn Jahren erreicht haben», sagte er in Wimbledon. Aber er weiss, dass er an den Majors über fünf Sätze kaum zu schlagen ist, wenn er einmal Fahrt aufgenommen hat.
An den US Open startet Wawrinka gegen Albert Ramos-Vinolas (Sp), den er schon vier Mal bezwungen hat. Bis in die Viertelfinals sollte sich «Grand-Slam-Stan» warm gespielt haben, denn spätestens dann wirds mit Murray (bekam zum Start Wawrinka-Lästerer Nick Kyrgios zugelost) heiss.
In einem potenziellen Halbfinal könnte Federer warten.