Nach 84 Minuten ist für Timea Bacsinszky (26, WTA 9) der erste Härtetest bei den French Open bestanden – 6:4, 6:4 gegen die Kanadierin Eugenie Bouchard (22, WTA 47). Erstmals seit ihrem märchenhaften Halbfinal-Vorstoss vor einem Jahr steht sie dabei auf dem Hauptplatz, dem Court Philippe Chatrier. Ihre Erleichterung ist spürbar und auch hörbar – wie ihr Siegesschrei zeigt.
Auf der Tribüne ballen Freund Andreas, Trainer Zavialoff und Physiotherapeut Allyocha Delaunay die Faust. Weiter hinten, mit Lederjacke und schwarzer Baseballkappe bekleidet, freut sich Eishockey-Star Nino Niederreiter (23) über Timeas Sieg. «Mich fasziniert, dass sie auf dem Platz so eine brutale Kämpferin ist und neben dem Platz eine so herzliche und liebenswürdige Person», sagt Nino.
Bacsinszkys Quelle der Inspiration
Kennengelernt haben sie sich vor einem Jahr in Wimbledon. «Sie hat sich extrem darum bemüht, dass wir bei ihr sitzen können.» Nach dem Spiel kommt es in den Katakomben zu einem angeregten Gespräch. Tennis-Fan Niederreiter weilt mit den ehemaligen Ringern Urs Bürgler, seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ein Freund von Roger Federer, und Daniel Schnyder in Paris.
«Für mich sind Menschen wie er oder Komiker Thomas Wiesel, der Dienstag hier war, eine Quelle der Inspiration», sagt Bacsinszky, die selber ein grosser Eishockey-Fan und eine Anhängerin von Lausanne ist. Niederreiter bleibt bis Sonntag in Paris und kann auch morgen mitfiebern, wenn Timea auf die Französin Pauline Parmentier (30, WTA 88) trifft.