Nicht nur Scharapowa mit Meldonium erwischt
Darum sind Sportler scharf auf dieses Wundermittel

Tennis-Star Maria Scharapowa (28) tappt in die Doping-Falle und wird positiv auf Meldonium getestet. Diese Substanz ist vor allem in Russland verbreitet. Seit Jahresbeginn hat es einige Sportler erwischt.
Publiziert: 08.03.2016 um 09:22 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:10 Uhr
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Maria Scharapowa gibt ihre Doping-Beichte ab.
Foto: KEY

Bei Tennis-Star Maria Scharapowa wird bei den Australian Open in Melbourne im Januar die Substanz Meldonium nachgewiesen. Ein positiver Dopingtest!

Der 28-Jährigen droht eine lange Sperre. Sie begründet die Einnahme mit Herzrhythmus-Störungen und Diabetes und nimmt das Medikament seit 2006.

Doch was ist Meldonium, das auch unter dem Namen Mildronat bekannt ist? Meldonium wird zur Behandlung von Durchblutungsstörungen und zur besseren Sauerstoffversorgung im Körper verwendet.

Bis Ende 2015 war Meldonium legal. Doch zum 1. Januar 2016 setzte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA die Substanz auf die Liste der verbotenen Mittel.

Antidoping Schweiz beschreibt die Wirkung so: «Diese Substanz kann die sportliche Ausdauerleistung positiv beeinflussen, steigert die Regeneration nach Belastung, schützt vor Stress und wirkt stimulierend auf das Zentralnervensystem.»

In Russland und den baltischen Ländern ist Meldonium als Herz-Therapiemittel zugelassen. Maria Scharapowa ist nicht die Einzige, die seit dem Verbot von Meldonium in einer Doping-Kontrolle hängenblieb.

Bis jetzt erwischte es schon Radprofi Eduard Worganow (Russland), Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Ekaterina Bobrowa (Russland), Ex-1500-Meter-Weltmeisterin Abeba Aregawi (Schweden), die 1500-Meter-Olympiazweite Gamze Bulut (Türkei) und die ukrainischen Biathleten Olga Abramova und Artem Tyschenko.

In einer Studie aus dem Jahr 2015, die der WDR in seiner neusten Doping-Doku präsentiert, enthielten 724 von 4316 russischen Doping-Proben die Substanz Meldonium. Also fast jede Sechste. (rib)

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Diese Sperre blüht Scharapowa

Der deutsche Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel rechnet bei Scharapowa mit einer Sperre von mindestens zwei Jahren. «Es ist egal, wie lange sie es genommen hat. Und wenn sie es schon 20 Jahre genommen hat. Es ist seit dem 1. Januar 2016 ein Dopingmittel. Da gibt es nichts zu diskutieren», erklärt Sörgel bei «Sky». Bis zum definitiven Urteil ist Scharapowa vom Tennis-Weltverband ITF vorläufig suspendiert.

Prominente Dopingfälle im Tennis (Sperre)
Juan Ignacio Chela (2000): Methyltestosteron (drei Monate)
Guillermo Coria (2001): Nandrolon (sieben Monate)
Mariano Puerta (2003): Clenbuterol (neun Monate)
Martina Hingis (2007): Kokain (zwei Jahre)
Richard Gasquet (2009): Kokain (zweieinhalb Monate)
Barbora Strycova (2012): Sibutramin (sechs Monate)
Marin Cilic (2013): Nikethamid (neun Monate)
Viktor Troicki (2013): verweigerte Blutprobe (ein Jahr)

Der deutsche Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel rechnet bei Scharapowa mit einer Sperre von mindestens zwei Jahren. «Es ist egal, wie lange sie es genommen hat. Und wenn sie es schon 20 Jahre genommen hat. Es ist seit dem 1. Januar 2016 ein Dopingmittel. Da gibt es nichts zu diskutieren», erklärt Sörgel bei «Sky». Bis zum definitiven Urteil ist Scharapowa vom Tennis-Weltverband ITF vorläufig suspendiert.

Prominente Dopingfälle im Tennis (Sperre)
Juan Ignacio Chela (2000): Methyltestosteron (drei Monate)
Guillermo Coria (2001): Nandrolon (sieben Monate)
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Barbora Strycova (2012): Sibutramin (sechs Monate)
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Viktor Troicki (2013): verweigerte Blutprobe (ein Jahr)

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