Félix-Auger Aliassime gilt als eines der grössten Tennis-Talente der Welt. Jetzt wird ihm eine besondere Ehre zu Teil. Der 17-Jährige wurde von Federer nach Dubai als Trainingspartner eingeladen.
Die kanadische Weltnummer 162 wird zu so etwas wie Federers Jungbrunnen. Natürlich ist Aliassime, der wie Federer am 8. August Geburtstag feiert, überglücklich. «Félix liebt den Tennissport, er liebt Federer. Er schaut sich Matches von vor 14,15 Jahren an», erklärt Louis Borfiga, der Vizepräsident des kanadischen Tennisverbandes. «Ich glaube, Federer möchte der nächsten Generation helfen. Er möchte davon etwas zurückgeben, was der Tennissport ihm gegeben hat.»
Damit dürfte Borfiga recht haben. Denn schon seit Jahren nimmt sich Federer des Tennis-Nachwuchses an. Profitiert im Training von der Jugend der Youngsters. Und macht diese selbst besser.
Federer: «Auch für mich ist das aufregend»
Jüngstes Beispiel ist Lucas Pouille. Der 23-jährige Franzose weilte letztes Jahr in Dubai und soll auch heuer wieder zur Trainingsgruppe stossen. Am Sonntag hat er für Frankreich den Davis Cup gewonnen, ist die Weltnummer 18. «Jedes Mal, wenn du mit ihm auf dem Court bist, lernst du etwas», sagt Pouille zu den Federer-Sessions. «Er versucht immer, etwas zu verbessern.»
Doch die Federer-Rasselbande ist noch viel grösser. Dominic Thiem durfte schon als 16-Jähriger mit ihm trainieren in Wimbledon. War dann für ein Sparring in Zürich eingeladen. Mittlerweile ist der Österreicher die Nummer 5 der Welt.
Federer macht die Tennis-Jugend besser. Doch auch er profitiert. «Es ist schön, mit jemanden zum trainieren, der so aufgeregt ist und für den das eine grosse Sache ist», sagte er letztes Jahr. «Auch für mich ist das aufregend. Als Junior hätte ich auch gerne mit den Besten trainiert.»
Auch Goffin, Kyrgios oder Zverev schon dabei
David Goffin (ATP 7) war 2015 in Dubai eingeladen. Der Belgier, damals 24 Jahre alt, stand im Davis-Cup-Final und bodigte Federer zuletzt an den ATP-Finals. Mit dem damals 19-Jährigen Nick Kyrgios (ATP 21) bereitete Federer 2014 die Sandsaison in Zürich vor. Thanasi Kokkinakis (ATP 209) durfte mit 18 Jahren in Dubai mittrainieren, 2012 war der Deutsche Cedrik-Marcel Stebe (ATP 82) mit 21 Jahren mit von der Partie.
Auch an den Turnieren sucht sich Federer immer wieder junge Trainingspartner. So wie Alex Zverev 2016 in Monte Carlo. Damals 19-Jähriger Jungspund, ist Zverev bereits die Weltnummer 4.
Die Liste zeigt: Wer zu Federer ins Training geladen wird, hat gute Chancen, es an die Weltspitze zu schaffen. Aliassime kann sich freuen.