Just zum Auftakt von Wimbledon, das nicht unter der Ägide der Profi-Vereinigung der ATP steht, gibt diese eine Revolution des Kalenders bekannt. Ab 2020 gibts wieder den World Team Cup, die inoffizielle Team-WM, der zuletzt vor acht Jahren in Düsseldorf statt fand.
Allerdings gibts einige einschneidende Veränderungen. Statt im Mai findet der WTC neu Anfang Jahr in Australien statt. Als Vorbereitungsturnier für die Australian Open – unter der Federführung von Tennis Australia!
Teilnehmen sollen 24 Mannschaften, zudem gehts um ein Preisgeld von 15 Millionen Dollar und – nicht zu verachten – es gibt auch ATP-Punkte zu gewinnen. Alles zusammen erhöht die Attraktivität für die Stars, dabei zu sein.
Wie sich die Teams genau verteilen, wird später bekanntgegeben. Auch die Auswirkungen auf den Hopman Cup in Perth und die ATP-Turniere in Brisbane und Sydney sind noch unbekannt.
ITF fühlt sich brüskiert
Der neue World Team Cup der ATP stösst den internationalen Tennis-Verband ITF vor den Kopf. Dieser reagiert auf die Nachricht zwei Stunden später mit einer Mitteilung.
«Der ATP-Entscheid ändert nichts am Willen der ITF, 2019 mit der Einführung der Davis Cup Finals fortzufahren. Wir glauben, dass die ATP eine Gelegenheit verpasst hat, zusammen mit der ITF in einer positiven und wohltuender Weise fürs Tennis zu arbeiten», heisst es.
Die ITF will ab November 2019 die neue Davis-Cup-Finals-Woche mit 18 Teilnehmern lancieren. Dies sei auch ausdrücklich der Wunsch des ATP-Spielerrats vor zwei Jahren gewesen. Die Reform muss im August von der Generalversammlung noch abgesegnet werden.
Nebst dem World Team Cup und dem Davis Cup existiert auch noch der Laver Cup, ein Vergleich zwischen Europa und dem Rest der Welt, der heuer im September zum zweiten Mal ausgetragen wird. Schauplatz ist Chicago. (rib)