Riesige Überraschung in Montreal – zur Freude der einheimischen Fans! Im Achtelfinal besiegt der erst 18-jährige Denis Shapovalov (ATP 143) sensationell Favorit Rafael Nadal (ATP 2) mit 3:6, 6:4, 7:6 in fast drei Stunden Spieldauer.
Shapovalov, der erst im April 18 Jahre alt wurde, ist damit der Jüngste der Geschichte in einem Viertelfinal eines ATP-1000-Turniers. Und bemerkenswert: Er ist der Jüngste, der einen Top-2-Spieler an einem Masters schlägt, seit ein 17-jähriger Nadal 2004 einen gewissen Roger Federer in Miami bezwang.
«Es ist wohl die schlimmste Niederlage in diesem Jahr für mich, weil ich gegen einen Spieler mit hohem Ranking verloren habe. Er spielte gut, ich spielte wirklich schlecht», sagt Nadal.
Für Nadal bedeutet die Niederlage einen Rückschlag im Rennen um die Nummer eins der Welt. Hätte er in Montreal den Halbfinal erreicht, hätte er am Montag den Thron von Murray übernommen. Nun bleibt dieser eine Woche länger an der Spitze. «Das Tableau war nicht so schlecht für mich hier. Deshalb ist es ein grosser Fehler von mir», bedauert Nadal seine verpasste Chance auf die Nummer 1.
Federer kann bis auf 10 Punkte an Nadal heranrücken
Nutzniesser des frühzeitigen Nadal-Aus kann nun Roger Federer (ATP 3) werden. Er steht in Montreal in den Viertelfinals, wo er am Freitagabend auf Bautista Agut (ATP 16) trifft. Angesichts der verbliebenen Konkurrenten ist die Chance gross, dass Federer auch in Montreal den Titel gewinnt.
Schafft er das, rückte er am Montag in der Weltrangliste bis auf 10 Punkte an Nadal heran. Und es käme noch besser: Federer stösst gleichzeitig virtuell mit Beginn des Turniers in Cincinnati (ab 14. August) auf Platz 1 vor!
Nadal verliert nämlich seine 90 Punkte vom Cincinnati-Achtelfinal 2016, während Roger nichts zu verteidigen hat. Um definitiv noch vor den US Open die 1 zu werden, dürfte er nicht schlechter abschneiden als der Spanier. (rib)