Kennen Sie Radu Albot (Rum), Laslo Djere (Srb), Reilly Opelka (USA) oder Juan Ignacio Londero (Arg)? Diese «No Names» haben alle etwas, was Rafael Nadal gerne hätte: In diesem Jahr einen Titel gewonnen. Die spanische Weltnummer 2 dagegen wartet 2019 noch auf seinen ersten Triumph. So eine Trockenzeit erlebte er letztmals vor 15 Jahren als Teenager. Schlimm ist das nicht, auf Sand ist Nadal sowieso unschlagbar. Dachte man. Aber seit er auf seiner Lieblingsunterlage in Monte Carlo von Fabio Fognini (It) mit 4:6, 2:6 zerzaust wurde, hat der Wind gedreht.
Fans und Experten beginnen zu zweifeln, ob der durch Verletzungen arg gebeutelte Spanier bei den French Open (ab 26. Mai) tatsächlich unbesiegbar sein wird. Sie alle haben seinen Titel-Rekord in Paris (11) im Hinterkopf. Von einer solch meisterlichen Form ist Nadal jedoch weit weg. «Das war mein schlechtestes Match auf Sand seit 14 Jahren», meinte der Mallorquiner nach dem Out gegen Fognini.
Rogers Aktien für Roland Garros steigen
Doch nicht nur Nadal schwächelt. Auch bei der Weltnummer 1, Novak Djokovic (Srb), ist seit dem Gewinn der Australian Open Sand im Getriebe. Nachdem er seinen Schläger schon in den Runden zuvor weggeworfen und zertrümmert hatte, schied er an der Cote d'Azur bereits im Viertelfinale aus.
Was das für Roger Federer heisst? Ganz einfach: Obwohl der Baselbieter seine Sand-Saison erst in Madrid (ab 3. Mai) beginnt, steigen seine Aktien für Roland Garros. «Wenn Nadal seine Dominanz tatsächlich verliert und Djokovic so spielt wie im Moment, kann Roger in Paris gewinnen. Davon bin ich überzeugt», so Patrick Mouratoglou in der «L'Equipe». Der Coach von Serena Williams ergänzt: «Gewinnt Nadal jetzt in Barcelona auch nicht, wird er zu zweifeln beginnen.»
Auch aus der Garde der jungen Wilden, welche das Top-Trio einst ablösen soll, sticht momentan keiner heraus. In den bisherigen 23 Turnieren des Jahres gab es 22 verschiedene Sieger. Nur einer siegte zweimal. Wer? Genau: Federer.