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Nadal und Djokovic holen auf
Darum ist Federer doch noch der Beste der Geschichte

«Spiegel» unterzieht alle Tennisspieler der «Open Era» einer Datenanalyse. Roger Federer schneidet dabei am besten ab.
Publiziert: 22.02.2021 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2021 um 17:26 Uhr
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Noch immer der Beste der Geschichte: Roger Federer.
Foto: imago images/Paul Zimmer

Sie ist längst zum Klassiker unter den Stammtisch-Debatten geworden, die Frage nach dem besten Tennisspieler der Geschichte. Aktuell scheint es so, also ob uns Schweizern etwas die Argumente für Roger Federer ausgehen. Rafael Nadal stellte an den French Open den Rekord von 20 Grand-Slam-Siegen ein. Und anfangs März wird Novak Djokovic die Marke von 310 Wochen als Weltnummer 1 egalisieren und dann übertrumpfen. Zudem hat der Schweizer gegen die beiden grössten Rivalen seiner Zeit auch eine negative Bilanz in den direkten Duellen.

Das deutsche Nachrichtenmagazin «Spiegel» wollte es nun genauer wissen und hat in sechs Kategorien ein Ranking aller Spieler erstellt. Der Beste jeder Kategorie erhält dafür 100 Punkte, die anderen Spieler werden relativ dazu bewertet. Beispiel: Bei den Anzahl Wochen als Nummer 1 kassiert Federer 100 Zähler, und Nadal 67 (209 Wochen / 310 Wochen). Hier die sechs Kategorien.

1 Ergebnisse an Grand Slams

Für jede Niederlage in einem Viertelfinal gibts 1 Punkt, in einem Halbfinal 2 Punkte, in einem Final 3 und für jeden Grand-Slam-Turniersieg 5. Hier führt Federer (174 Punkte) vor Djokovic (151) und Nadal (145).

2 Siegquote an Grand Slams

Die Anzahl gewonnener Matches wird durch alle absolvierten Partien an den vier Majors geteilt. Björn Borg führt mit einer Siegquote von 89,8 Prozent. Der Schwede beendete seine Karriere schon mit 26 Jahren und elf Grand-Slam-Titeln. Es folgen Nadal (87,7), Djokovic (87,1) und Federer (86).

3 Wochen als Weltnummer 1

Noch hat Roger mit 310 Wochen gegenüber Djokovic (309) die Nase vorne. Auf den nachfolgenden Plätzen folgen Pete Sampras (286) und Ivan Lendl (270).

4 Wochen in Serie als Weltnummer 1

237 Montage hintereinander sass Federer auf dem Tennis-Thron. Die Nächstbesten sind Jimmy Connors (160) und Lendl (157). Erst dann kommt Djokovic (122), dessen längste Serie im November 2016 abgerissen ist.

5 Leistung unter Druck

Hier verwenden die «Spiegel»-Autoren das «Under Pressure Ranking» der ATP. Es ist die Summe aus jeweils dem Anteil genutzter Breakchancen, abgewehrter Breakbälle, gewonnener Tiebreaks und gewonnen dritten bzw. fünften Sätzen. Zusammengerechnet kommt Djokovic auf ein Rating von 248,6. Dahinter stehen Sampras (241,9), Nadal (240,8) und Federer (239,4).

6 Stärke auf allen Belägen

Errechnet wird die durchschnittliche Abweichung der Siegquoten auf den drei Unterlagen Sand, Rasen und Hartplatz gegenüber der gesamten Siegquote. Oder einfach gesagt: Wer auf allen Belägen gleich regelmässig gewinnt, hat hier die Nase vorne. Juan Martin del Potro schneidet mit einer Abweichung von 1,1 Prozent am besten ab. Djokovic ist die Nummer 3 (1,7). Während Federer (4,2) gerade noch so die Top 20 knackt, wird Nadal (6,4) hier für seine Sand-Dominanz abgestraft. Eine fragwürdige Kategorie.

Auswertung

Nun werden die einzelnen Kategorien auch noch gewichtet. Kategorien 1 und 3 fliessen zu je 25 Prozent in die Bewertung ein, 2 und 4 zu 15 und 5 und 6 zu 10 Prozent.

Federer wird schlussendlich mit einem Gesamtwert von 95 zum Besten Tennisspieler der Geschichte erkoren. Auf Platz 2 steht Djokovic mit einem Skore von 88. Nadal und Sampras teilen sich mit 71 Platz 3.

Die Top 5 des «Spiegel»-Ranking anhand von Daten vor den Australian Open.
Foto: «Spiegel»

Fazit

Die üblichen Verdächtigen stehen vorne, womit das Ranking eine gewisse Berechtigung hat. Federer macht den Unterschied gegenüber Djokovic hauptsächlich bei den ununterbrochenen Wochen als Nummer 1. Ansonsten liegt der Serbe bald in vier der sechs Kategorien vor dem Schweizer. Allerdings bieten Auswahl und Gewichtung der Kategorien genügend Gründe für eine eigene Diskussion. (red)

Hier gehts zur kompletten «Spiegel»-Analyse. BLICK hat die Daten nach den Australian Open aktualisiert.

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