Nadal über Katalonien-Abstimmung
«Am liebsten würde ich weinen»

Spaniens Tennis-Star Rafael Nadal (31) ist geschockt über die Szenen aus Barcelona rund um das verfassungswidrige Unabhängigkeits-Referendum Kataloniens.
Publiziert: 02.10.2017 um 14:54 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:30 Uhr
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Rafael Nadal ist erschüttert über die Ereignisse in Barcelona.
Foto: AP

Die Abstimmung über die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien spaltet nicht nur die Bevölkerung sondern auch die Sportprominenz.

Einer der bekanntesten Gegner des Referendums ist Tennis-Star Rafael Nadal. «Ich denke, was am 1. Oktober passiert, sollte nicht stattfinden, denn aus meiner Sicht sollte jeder das Gesetz respektieren», sagte Rafa schon im Vorfeld der verfassungswidrigen Volksbefragung. 

Jetzt, wo sich 90 Prozent der Katalanen für die Abspaltung ausgesprochen haben, meldet sich Nadal wieder zu Wort. «Am liebsten würde ich weinen, wenn ich die Szenen aus Barcelona sehe», sagt ein emotionaler Nadal am Rande des ATP-Turniers in Peking. Bei Zusammenstössen zwischen Separatisten und der spanischen Polizei sind in der katalonischen Hauptstadt über 850 Menschen verletzt worden.

Nadal: «Das entmutigt mich»

«Wir senden damit ein schlechtes Bild in die Welt hinaus», so Nadal weiter. Er wisse nicht, wieso die Katalanen plötzlich nicht mehr ein Teil Spaniens sein sollen. «Wir Spanier waren bisher ein Paradebeispiel für Co-Existenz.»

Nadal weiss, wovon er spricht: Er selbst ist auf Mallorca aufgewachsen, spricht fliessend Katalanisch. Sein Onkel Miguel Angel ist eine Barça-Legende, Rafa selbst hat 11 Mal das ATP-Turnier in Barcelona gewonnen und der Centre Court ist gar nach ihm benannt. «Ich habe in Katalonien prägende Teile meines Lebens verbracht. Dass die Gesellschaft so radikalisiert ist, überrascht und entmutigt mich.»

Ganz anders steht es um die politische Gesinnung der Fussball-Stars des FC Barcelona. Ex-Trainer Pep Guardiola oder die Klub-Ikonen Carles Puyol und Xavi unterstützen die Unabhängigkeits-Bewegung. «Wir müssen heute das Wahlrecht verteidigen! Gemeinsam sind wir unaufhaltsam», sagt auch Verteidiger Gerard Piqué nach dem Geisterspiel am Sonntag gegen Las Palmas (3:0). Wie Nadal kämpft Piqué mit den Tränen – allerdings aus einem anderen Grund. (cmü)

Die aktuellen Ereignisse in Spanien verfolgen Sie im Newsticker zum Katalonien-Referendum.

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