Nadal scherzt nach Pleite im Halbfinal
«Ich wünsche Novak nächstes Jahr nicht mehr ganz so viel Glück!»

Nach seiner deutlichen 3:6, 3:6-Halbfinal-Niederlage gegen Novak Djokovic an den ATP Finals in London zeigt Rafael Nadal, was ein fairer Verlierer ist.
Publiziert: 21.11.2015 um 17:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:13 Uhr
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Rafael Nadal im Halbfinal in London.
Foto: Reuters
Von Cécile Klotzbach aus London

«Novak ist im Moment fast unschlagbar. Es ist nicht leicht, vier Jahr in Folge auf diesem Niveau zu sein. Aber wenn es einer kann, dann er», sagt Nadal.

Ob er einen Vergleich zwischen den beiden Rekordspielern Roger Federer und Djokovic ziehen könnte, wird der Spanier gefragt.

«Das könnte ich, will ich aber nicht», meint er und zieht sich mit einem charmanten Lächeln aus der Affäre. Lieber spricht Nadal über die Gründe für seine jetzige Niederlage – und gibt seinem serbischen Bezwinger dabei allen Kredit.

«An ihm ist derzeit einfach alles gut. Er hat einen unglaublichen Return, serviert mittlerweile grossartig, macht keine Fehler, spielt die Bälle sehr lang. Er ist einfach rundum besser als ich - da kann ich ihm nur gratulieren!»

Und dann drückt das egoistische Spieler-Teufelchen in ihm doch noch durch. Nadal, der aus diesem für ihn erfolgreichen Saisonfinale viel positive Energie ins 2016 mitnehmen will, zwinkert belustigt mit einem Auge, als er scherzt: «Ich wünsche Novak für das nächste Jahr nicht mehr ganz so viel Glück!»

«Ich habe keine Vorlieben»

Wer ihm als Gegner lieber sei, wird der «Djoker» nach seinem Sieg gegen Halbfinal-Gegner Rafael Nadal gefragt. «Ich habe da keine Vorlieben. Mein Gegner wird ein Schweizer sein und ich bereite mich auf ihn so gut es geht vor.

«Von den sieben Duellen gegen Roger Federer gewann der Schweizer drei. «Er spielt gerne gegen mich», weiss Djokovic, «er kommt viel ans Netz, um mir die Zeit zu nehmen. Ich muss auf Top-Niveau gegen ihn sein.»

Die wichtigsten Duelle mit Federer gingen allerdings an den Serben: Der Wimbledon- und der USOpen-Final. «Diese beiden Siege stechen in meinem hervorragenden Jahr für mich heraus.»

Stan Wawrinka nehme er als Finalgegner aber genauso ernst. «Im Final von Roland Garros spielte er – wie schon oft in den letzten zwei Jahren – das Tennis seines Lebens. Heute kennt er diese grossen Matches vor grosser Kulisse – Stan wird kaum mehr davon überwältigt sein.»

Überwältigt ist Djokovic hingegen – unabhängig vom Ausgang des Finals – von seiner eigenen Saison 2015 mit bisher 81 Siegen (bei 5 Niederlagen). «Das ist das Jahr meines Lebens und es fühlt sich gut an. Ich fühle mich zwar nicht unschlagbar, es gibt immer noch Raum für Verbesserung und das motiviert.»

Noch ist seine Saison noch nicht beendet. Ein Spiel fehlt. Djokovic: «Für das gibt mir meine Vorstellung gegen Nadal viel Zuversicht.»

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