Ein paar Jahre lang sah es so aus, als ob ihm niemand das Wasser reichen könnte: Was Roger Federer in den 2000er-Jahren zeigte, sah manchmal aus wie Tennis von einem anderen Stern.
Doch dann kam Rafael Nadal und funkte mächtig dazwischen – auch für einen Sportsmann wie Federer im ersten Moment nicht ganz einfach hinzunehmen.
«Nadal kam und hat mir das Leben schwer gemacht», erinnert sich der Baselbieter in einem Interview mit der ATP-Onlineplattform. Das sei zu Beginn alles andere als einfach gewesen. «Es war zunächst schwierig, das zu akzeptieren», sagt Federer. «Es war nicht an sich ein Problem, aber ich habe eine Weile gebraucht, bis ich gemerkt habe, wie ich daraus Energie ziehen kann, mich pushen kann, wie es mein Spiel weiterbringt.»
Dass King Roger auch mit 37 Jahren noch auf Weltklasse-Level spielt, hat er also auch dem ewigen Antipoden zu verdanken.
Dasselbe passierte später auch mit Novak Djokovic und Andy Murray. Federer: «Es ist egal wer du bist, du brauchst einen Rivalen. Darum danke ich Gott für meine.»
Beim 1000er-Turnier von Cincinnati ist ein Zusammentreffen mit einem alten Rivalen dabei durchaus möglich: Nadal mag abgesagt haben und Murray bereits ausgeschieden sein, Novak Djokovic dagegen ist noch im Turnier. Nach Siegen gegen Steve Johnson und Adrian Mannarino steht der Serbe im Achtelfinal.
Ein Direktduell mit Federer kann es allerdings erst im Final geben. Davor stellen sich dem Schweizer noch ein paar Aufgaben: Die nächste in der Nacht auf Freitag (ca. 1 Uhr MEZ) in Gestalt des Argentiniers Leonardo Mayer. In Heulen und Zähneklappern dürfte der Maestro darob allerdings nicht ausbrechen: Von bisher zwei Duellen auf der Tour hat Federer beide gewonnen. (eg)