Andrey Rublew (24) reagiert mit Unverständnis auf den Ausschluss der russischen und weissrussischen Profis vom Tennis-Turnier in Wimbledon. Er bezeichnet die Entscheidung des unabhängigen All England Club als Veranstalter des wichtigsten Turniers der Welt als «komplette Diskriminierung».
«Die Begründungen, die sie uns gaben, machen keinen Sinn. Sie sind unlogisch», sagt Rublew gegenüber «The Guardian». Die Nummer 8 des ATP-Rankings hat sich seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs immer wieder kritisch gegenüber dem russischen Regime geäussert. Beim Turnier in Dubai im Februar schrieb er zudem «No war please» auf eine Kameralinse.
«Will zeigen, dass wir gute Menschen sind»
Rublew hat mit seinen Profi-Kollegen nach einem Gegenvorschlag gesucht, um vielleicht doch noch teilnehmen zu können. «Wir haben erklärt, dass wir gerne helfen würden und deshalb vorgeschlagen, alles Preisgeld, das wir gewinnen, für humanitäre Zwecke zu spenden. Es käme ein gigantischer Batzen Geld zusammen. So viel hätte kein anderer Sport gegeben.»
Rublew betont, dass er derzeit einfach nur Tennis spielen wolle – genau wie seine russischen Kollegen. «Ich bin Russe. Ich habe mein Leben lang in Russland gelebt. Ich habe keine Ausbildung. Ich möchte aber zeigen, dass wir keine schlechten Menschen sind», sagt der 24-Jährige.
Zverev findet Ausschluss nicht richtig
Kein Verständnis für den Auschluss der russischen und weissrussischen Profis von Wimbledon hat auch der Olympiasieger Alexander Zverev (25). Er sehe «keinen Grund, warum sie nicht im Wimbledon spielen sollten», sagt der Deutsche.
Zverev betonte, dass er es für «absolut korrekt» halte, wenn Nationalmannschaften etwa beim Davis Cup oder im Fussball nicht an den Wettbewerben teilnehmen dürften. «Das ist etwas gegen Russland, das kann ich verstehen. Ich denke, dass wir alle gegen den Krieg sind, und was in der Ukraine passiert, ist unmenschlich, das darf nicht passieren.»
Er glaube daher nicht, dass es korrekt sei, Einzelspieler wie Rublew oder Daniil Medwedew «generell» auszuschliessen.
Zverev ist nicht der erste Tennis-Profi, der sich für die russischen und belarussischen Profis einsetzt. Novak Djokovic hat sich am Donnerstag bereits zu dieser Angelegenheit geäussert. Martina Navratilova. (AFP/cef)