Nach Provokation gegen Stan
Kyrgios spürt den Hass

Rüpel Nick Kyrgios steht allein im Regen. Die ATP, die Tennis-Kollegen, die Medien und die Fans lassen ihren Unmut am Australier aus.
Publiziert: 14.08.2015 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:40 Uhr
Von Marc Ribolla

Die primitiven Pöbeleien über Stan Wawrinkas Privatleben (BLICK vom Freitag) machen aus dem jungen Australier Nick Kyrgios (20) den zurzeit wohl einsamsten Spieler im ATP-Zirkus. Mit seinem verbalen Ausrutscher hat Kyrgios in Montreal den Hass vieler auf sich gezogen. Zu spüren bekommt er dies direkt im Drittrunden-Spiel gegen John Isner, wo Kyrgios von den Fans immer wieder mit Buhrufen und Pfiffen eingedeckt wird – und am Ende verliert.

Eine Rüge erteilen Kyrgios auch die Tennis-Kollegen. «Er muss es wohl wirklich auf die harte Tour lernen. Deshalb geht die Strafe gegen ihn in Ordnung. Dass man seine Wut am Gegner  auslässt, dafür gibt es keine Entschuldigung», meint die Nummer eins, Novak Djokovic. Andy Murray (ATP 3) erklärt: «Nick muss dringend aus der Geschichte lernen. Es gibt im Tennis Dinge, die sich einfach nicht gehören.»

In seiner Heimat ist die Stimmung ebenfalls negativ. Die Medien verurteilen das Verhalten ihrer Tennis-Hoffnung scharf. Besonders hart titelt der «Courier Mail». Der Spruch beweise, dass der Rüpel ein wahres «Ace Hole» («A....loch») sei.

Ein zweites Video aus dem Wawrinka-Match zeigt, dass Kyrgios schon im ersten Satz über den 30-jährigen Schweizer spöttelte. Nach einem Punkt sagt er hörbar: «Er knallt eine 19-Jährige». Eine spöttische Bemerkung, mit der sich Kyrgios offenbar heiss machen will, die aber deplatziert ist.

Auch die ATP reagiert und büsst in einem ersten Schritt den Rüpel mit der Maximalstrafe von 10'000 US-Dollar. Höher darf man gemäss Regeln vor Ort nicht bestraft werden. Eine eröffnete Untersuchung gibt der ATP aber die Möglichkeit, später weitere Bussen oder sogar eine Sperre zu verhängen.

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