Zwei Tage nach seinem Sieg gegen Francisco Cerúndolo (25, ATP 27) im Achtelfinal von Roland Garros musste sich Novak Djokovic (37) am Mittwoch einer Operation am rechten Knie unterziehen.
Was war passiert? Im zweiten Satz rutschte Djokovic aus und verletzte sich. Die Ursache für das Unheil machte er umgehend aus. «Ich habe mein Knie kaputt gemacht, weil ich bei schnellen Bewegungen die ganze Zeit ausrutsche. Ich will doch nur, dass nach jedem zweiten Seitenwechsel der Platz abgezogen wird, das ist alles», schimpfte er dem Supervisor gegenüber, den er extra auf den Platz beordert hatte. Trotz aller Widrigkeiten kämpfte er sich – unter Einsatz von Schmerzmitteln – nach 2:1 Rückstand zu einem heroischen Fünf-Satz-Sieg.
Liebe zum Sport treibt ihn an
Der Pyrrhussieg hat also noch weitreichendere Konsequenzen. Die langjährige Nummer eins musste nicht nur für den Viertelfinal in Paris Forfait geben und verliert deswegen die Führung in der Weltrangliste, sondern wird aller Voraussicht nach auch nicht beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Wimbledon (1. bis 14. Juli) aufschlagen. Der Serbe soll mindestens drei Wochen aussetzen müssen.
Einen Tag nach dem Eingriff meldet sich Djokovic auf Instagram zu Wort. «In den letzten Tagen musste ich einige schwere Entscheidungen treffen, nachdem ich mir bei meinem letzten Spiel einen Meniskusriss zugezogen hatte», schreibt er zu einem Foto, das ihn mit Krücken und umgeben von seinem Team zeigt. Er werde alles geben, um so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren, denn «meine Liebe zu diesem Sport ist gross und der Wunsch, auf höchstem Niveau zu spielen, treibt mich an.»
Anders als 2018, als er nach zwei Jahren des Zögerns am Ellenbogen operieren liess, stand die Entscheidung diesmal schnell fest. Die Absicht ist klar: Nur mit dem Eingriff kann er weiter von seiner ersten Olympia-Goldmedaille träumen, die er sich so sehr wünscht. Das olympische Tennisturnier findet vom 27. Juli bis zum 4. August auf der Anlage von Roland Garros in Paris statt.
Letzte Chance in New York
Im Jahr 2024 hat der 37-Jährige in sieben Teilnahmen bisher keinen einzigen Turniersieg feiern können. Letztmals ohne Titel auf ATP-Stufe blieb er 2005 (!). Doch Titel allein sind für den «Djoker» in der Regel nicht gut genug. Es sind die Grand Slams an denen er sich misst. Abgesehen von 2017, als er an der erwähnten Ellenbogenverletzung laborierte, holte er seit 2011 mindestens ein Major pro Saison – letztes Jahr waren es gar deren drei. Nun sieht es danach aus, als ob er an den US Open im Spätsommer unter Druck stehen wird, diese Serie weiter auszubauen.