Kurz nach seinem achten Basel-Triumph erklärt Roger Federer, dass er diese Woche kurzfristig auf die Teilnahme am ATP-1000-Turnier in Paris-Bercy verzichtet. Der 36-Jährige will sich nach der Basel-Woche für den letzten Saisonhöhepunkt, die ATP Finals in London (ab 12. November), schonen und vorbereiten.
Die Jahresend-Nummer-1 hat Federer (ATP 2) mit dem Paris-Verzicht definitiv abgeschrieben. Rafael Nadal (ATP 1 braucht dort nur ein Spiel zu gewinnen, um sich den Thron bis Ende 2017 zu sichern. Dessen Vorsprung beträgt 1460 Punkte, Federer könnte in London maximal 1500 Zähler gewinnen.
Im schlechtesten Fall würde Federer bei einem Paris-Titel und einem London-Titel Nadals (bei drei Gruppenspiel-Siegen des Spaniers) und keinem eigenen Sieg mehr das Jahr 2018 mit einem Rückstand von 2560 Punkten auf Nadal beginnen.
Federer bestreitet als Vorbereitung auf die Australian Open den Hopman Cup und kann dort keine Punkte sammeln. Danach steht er bezüglich Punkte-Verteidigung mit 4045 bis Anfang April unter Druck (Australian Open, Dubai, Indian Wells, Miami). Der Sprung auf den Thron dürfte so schwierig bis unmöglich werden.
Paris-Boss Forget kritisiert
Federers Absage für Paris-Bercy ärgert Turnierboss Guy Forget, wie er in der «L'Equipe» zitiert wird. Er kritisiert: «Ich bin überzeugt, dass die Fans in Paris sehr enttäuscht sind. Er hat schon die French Open ausgelassen. Natürlich hat jeder Spieler seine eigenen Interessen. Doch ich denke, dass die 1000er-Turniere die 9 grössten ATP-Turniere sind. Wenn ein Spieler sie auslässt, leidet die Glaubwürdigkeit der ATP.» (rib)