Nach Anschlägen in Paris
Tennis-Tempel wird zur Hochsicherheits-Zone

Auch Tennis in London ist geprägt vom Terror in Paris: Bei den ATP Finals in der O2-Arena herrscht offiziell die «höchste Alarmstufe».
Publiziert: 16.11.2015 um 13:32 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 15:54 Uhr
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Personenkontrolle: Zu den ATP Finals in Londons O2 Arena gelangt dieser Tage niemand, der nicht gründlich durchgecheckt wird.
Foto: BLICK
Von Cécile Klotzbach aus London

Polizeibeamte mit Spürhunden drehen ihre Runden vor der gigantischen O2-Arena auf der Halbinsel Greenwich. Transporter der Polizei und Sicherheitsdienste stehen einsatzbereit vor den Toren zum Stadion. Sie sollen die Zuschauer überwachen und beschützen, die nun eine Woche täglich zu Tausenden hierhin strömen, um die besten Tennisspieler des Jahres zu geniessen.

Doch der Genuss will verdient sein. Die Organisatoren raten, viel Zeit für Sicherheits-Checks einzuberechnen. Lange Warteschlangen bilden sich im Innern. Das Passieren der Sicherheitschecks läuft harzig, denn sämtliche Taschen und Rucksäcke von Zuschauenden und Arbeitenden werden durchleuchtet. Alles, was grösser ist als eine «kleine Laptop- oder Handtasche», ist gar nicht erlaubt. Ebenso wie das Mitnehmen jeglicher Speisen und Getränke.

Die Polizei ist vor dem Stadion omnipräsent.
Foto: BLICK

Der Ort, wo sich eine Woche lang täglich an die 35 000 Menschen versammeln, wäre für Terroristen ebenso geeignet, um Angst und Schrecken zu verbreiten, wie das Stade de France in Paris. So nüchtern wie diese Tatsache hier betrachtet wird, so emotional gehen die Engländer mit dem Leid der französischen Nachbarn jenseits des Ärmelkanals um.

Einen stolz präsentierten «Union Jack» sucht man auf dem Stadion-Areal vergebens. Beim Tennis-Spektakel in der Stadt an der Themse sticht Blau-Weiss-Rot überall ins Auge: auf dem Riesen-Screen vor dem Haupteingang, angestrahlt an allen Wänden und Säulen – sowie auf dem Court.

Mit Novak Djokovic und Kei Nishikori trauern auch Serbien und Japan mit Frankreich. Sie eröffnen die ATP Finals mit einer Schweigeminute für die Opfer in Paris. Inmitten von einem Meer schweigender Fans, auch hier getaucht in die Farben der Tricolore auf Grossleinwänden und Banden.

Aufs Singen der Marseillaise, wie es englische Fans für das Fussball-Länderspiel gegen Frankreich fordern, wird verzichtet. Aber die acht weltbesten Spieler schenken solidarische Gesten und Worte, wo sie nur können. Roger Federer tröstet seine französischen Kollegen Nicolas Mahut und Pierre-Hugues Herbert beim Training. Nishikori trägt Trauerflor mit schwarzer Schleife. Die anderen twittern.

Der Terror in Paris ist überall. Auch beim Tennis in London.

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London, England: Gedenkminute und Beleuchtung in den französischen Nationalfarben vor der Partie Novak Djokovic gegen Kei Nishikori.
Foto: Reuters
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