Ganz Grossbritannien ist heute in Aufruhr. Nachdem die Weltnummer 1, Novak Djokovic, seinen Halbfinal in Wimbledon gegen Richard Gasquet (ab 14 Uhr) beendet hat, kommts zum grossen Kracher zwischen Roger Federer (33) und Lokalmatador Andy Murray (28).
Die Gunst der Fans ist bei diesem Duell das eine. Das britische Publikum liebt King Roger. Gegen Murray aber gehen die meisten dem Patriotismus zuliebe fremd. Doch die Tennis-Welt rätselt vor allem über die Favoritenrolle auf den Final-Einzug.
Auf dem Papier ist die Sache klar: Vorteil Federer! Denn Roger führt im Head-to-Head gegen den Schotten mit 12:11, an Major-Turnieren 4:1. Die drei Duelle des letzten Jahres gingen allesamt an Federer. Das letzte an den ATP-Finals in London gar mit 6:1, 6:0. «Ein peinliches Resultat», schämte sich Murray damals.
Trotzdem behaupten die meisten Tennis-Grössen: Murray schlägt Federer!
So sagt etwa Patrick Mouratoglou (45), der französische Trainer von Serena Williams: «Murray machts in vier oder fünf Sätzen. Federer ist ein unglaublicher Champion und liebt es, hier zu spielen. Aber Murray ist in Topform und hat die Zuschauer hinter sich.»
Der gleichen Meinung ist auch Nick Bollettieri (83), der in den USA eine berühmte Tennis-Akademie führt. «Je länger das Match dauern wird, desto mehr ist Murray im Vorteil. Er wird in vier oder fünf Sätzen gewinnen», so Bollettieri.
Pam Shriver (53, USA), die selber drei Mal im Wimbledon-Halbfinal stand, sagt: «Murray spielt sein bestes Tennis seit seiner Rückenoperation. Zudem hat er Wimbledon ja schon gewonnen. Er gewinnt in fünf Sätzen, weil der Druck weg ist.»
Auch der dreifache Wimbledon-Champ John McEnroe (56) setzt auf Murray. Der frühere «Bad Boy» des Tennissports: «Federer ist in einer schwierigen Situation. Erst müsste er Murray schlagen und dann wohl Djokovic. Ich glaube, das wird unglaublich eng.»
Nur eine Ikone hält Federer die Stange: Rod Laver (76). «Roger zieht in den Final ein. Er ist siebenfacher Champion!», so die australische Legende.
«Hau ihn weg, Roger!», heisst es derweil von den Schweizer Sport-Stars, die heute alle ihrem Freund die Daumen drücken. Skifahrer Beat Feuz (28): «Federer hat den besseren Aufschlag, er gewinnt!» Sein Ski-Kumpel Sandro Viletta (29) orakelt: «Er siegt heute in vier Sätzen!» (wst)