Fünf Wochen sind vergangen, seit jenem Abend der verpassten Chancen in New York. Damals, am 7. September, als sich Roger Federer im Viertelfinal der US Open Juan Martin Del Potro (29, ATP 23) in vier Sätzen geschlagen geben musste. Grand-Slam-Titel Nummer 20 und die Rückeroberung des Tennis-Throns: passé.
Wie reagiert ein Champion darauf? Er nimmt Revanche.
Im Halbfinal zu Shanghai verliert der 36-Jährige zwar den ersten Satz. Doch die aggressive Spielweise des Schweizers weiss zu gefallen und trägt in den Umgängen zwei und drei endgültig Früchte. Der «Turm von Tandil» fällt nach fast zwei Stunden – nicht zuletzt auch wegen Problemen mit der verstauchten linken Hand.
Die Entscheidung im 23. Duell (17:6 für Federer) der beiden im dritten Satz fällt im dritten Service-Game des Gauchos. Nach 14 Minuten Kampf reisst Roger das Break an sich und fährt die Ernte anschliessend mit einem 3:6, 6:3 und 6:3 souverän ein.
Die Ernte? Die trägt diesen Sonntag (10.30 Uhr) den Namen Traumfinal. Auf der anderen Seite des Netzes wartet nach einem Zweisatz-Sieg über Marin Cilic nämlich ein gewisser Rafael Nadal. Die Weltnummer 1 gegen seinen ärgsten Verfolger: Shanghai, ai, ai!