Misstöne nach ATP-Cup-Absage
«Das würde Krieg mit Roger Federer bedeuten»

Eigentlich hätte Roger Federer in Australien zum ATP Cup antreten sollen. Das tut er jetzt nicht – um einen offenen Streit mit dem Verband kommt er allerdings bisher herum.
Publiziert: 31.12.2019 um 11:30 Uhr
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Herwig Straka (r.) ist Dominic Thiems Manager.
Foto: imago/Hasenkopf

In China ist Euphorie angesagt: Der Maestro ist zu Gast. Roger Federer (38) macht in Hangzhou seine Aufwartung und zu Tausenden strömen die Fans herbei, um dem Schweizer Superstar zuzuschauen, wie er im Schaukampf gegen Alexander Zverev siegt.

Das würden die Fans auch in Australien gerne tun: Federer sehen. Doch beim ATP Cup, der Anfang Jahr den Hopman Cup ersetzt, wird der Baselbieter nicht antreten. Obwohl er eigentlich zugesagt hätte.

Das finden nicht alle witzig. Denn da gab es einen Deal, wie die «ARD» meldet: Damit die ATP einwilligte, den von Federers Agentur Team8 organisierten Laver Cup zum Premium-Termin nach den US Open fix ins Programm zu nehmen, soll sich der Schweizer verpflichtet haben, den ATP Cup zu spielen.

Henman nimmt Federers Absage mit Humor

Doch dann sagte Federer eben ab. Und hinter den Kulissen soll es rumort haben. Zum Crash kommt es bisher aber nicht, obwohl es Überlegungen gegeben haben dürfte, den Laver Cup ins Visier zu nehmen. «Sie könnten den Davis Cup dort ansetzen», sagt Dominic Thiems Manager Herwig Straka, ITF-Board-Mitglied, dem Portal «Tennisnet». «Das würde aber definitiv Krieg mit Roger Federer bedeuten.» Und darauf scheint man sich nicht einlassen zu wollen.

Andere nehmen Federers Absage mit mehr Humor. «Ich habe gehört, dass er sich zurückgezogen hat, als er erfahren hat, dass ich Kapitän von Team Grossbritannien bin», scherzt Tim Henman. «Jetzt spielen wir halt gegen Bulgarien.»

Und der Schweizer? Der erklärte sich im November. Er hätte den ATP Cup gerne gespielt, sagte er da. Aber die Südamerika-Tour habe Vorrang gehabt, Stan Wawrinkas Absage dürfte auch nicht geholfen haben. «Und ich wäre lange von meiner Familie getrennt gewesen. Dazu waren wir nicht bereit.» Mit den Grand Slams und Olympia stehen schliesslich 2020 fünf intensive Höhepunkte an. (red)

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