Novak Djokovic hat seine Mission Titelverteidigung bei den Australian Open mit einem mühevollen Sieg begonnen. Der Grand-Slam-Rekordchampion setzte sich in Melbourne nach über vier Stunden Spielzeit mit 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 gegen den kroatischen Qualifikanten Dino Prizmic durch und konnte keinerlei Kräfte sparen.
Djokovic musste gegen den 18-Jährigen um jeden Punkt kämpfen, Prizmic gewann bei seinem Grand-Slam-Debüt mit zunehmender Spieldauer die Sympathien der Zuschauer in der vollbesetzten Rod Laver Arena. Djokovic haderte immer wieder mit sich, erst ab Ende des dritten Satzes übernahm er die Spielkontrolle. Erst seinen siebten Matchball nutzte er zum Sieg. «Er verdient jeden Applaus, er ist ein unfassbarer Spieler», sagte Djokovic über seinen Gegner: «Er hat mich für mein Geld wirklich laufen lassen.»
Auch Sinner ist durch
In der zweiten Runde trifft der Serbe, der in Australien seinen insgesamt elften Triumph anpeilt und in den vergangenen fünf Jahren viermal den Titel gewann, auf den Australier Alexei Popyrin oder dessen Landsmann Marc Polmanns.
Zuvor hatte Jannik Sinner als erster Topspieler die zweite Runde erreicht. Angefeuert von seinen «Carota Boys» auf der Tribüne setzte sich der italienische Davis-Cup-Champion in seiner Auftaktpartie problemlos 6:4, 7:5, 6:3 gegen den Holländer Botic van de Zandschulp durch.
Berrettini muss nach Hause
Andrej Rublew, Nummer fünf der Welt, übersprang seine Auftakthürde hingegen nur mit grosser Mühe. Der Russe setzte sich gegen den Brasilianer Thiago Seyboth Wild in einem Fünfsatz-Krimi 7:5, 6:4, 3:6, 3:6, 7:6 (10:6) durch und bekommt es in Runde zwei mit dem US-Amerikaner Christoph Eubanks oder dem Japaner Taro Daniel zu tun.
Für den Italiener Matteo Berrettini ist das Turnier unterdessen schon beendet, der Halbfinalist von 2022 kann wegen einer Fussverletzung nicht zu seinem für Montag angesetzten Match gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas antreten und zog sich zurück.
Teenager im Vormarsch
Zwei Teenager sorgten am ersten Tag bei den Frauen für Aufsehen. Mit der Tschechin Brenda Fruhvirtova und Alina Kornejewa aus Russland, beide aus der Qualifikation kommend, schaffen gleich zwei 16-Jährige den Sprung in die 2. Runde. Letztmals hatten 2007 in Wimbledon zwei 16-Jährige bei einem Grand-Slam-Turnier eine Partie gewonnen: die spätere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark und die Österreicherin Tamira Paszek.
Titelverteidigerin Sabalenka ohne Probleme
Weniger kämpfen als Novak Djokovic musste Aryna Sabalenka, die Vorjahressiegerin bei den Frauen. Die Weltnummer 2 aus Belarus liess der deutschen Qualifikantin Ella Seidel (WTA 172) mit 6:0, 6:1 keine Chance. Die Partie dauerte lediglich 55 Minuten. Nun trifft Sabalenka in der 2. Runde auf die 16-jährige Fruhvirtova. (AFP/SDA/mam)