Vor dem Auftaktmatch zwischen Stan Wawrinka und Rafael Nadal warten die Statistiker bei den ATP-Finals in London mit bemerkenswerten Randzahlen auf: Die Rate der Winner, die der Spanier hier in den letzten fünf Jahren mit seiner Linkshänder-Vorhand auf die Rückhand der Gegner macht, liege bei 79:21. Wawrinkas Wert liegt da nur bei 59:41.
Der Romand hingegen besticht mit einem Durchschnitts-Speed an der Grundlinie von 124 km/h, ist damit der schnellste Spieler der acht Jahresbesten.
Von diesem «Duell der gefährlichsten Waffen» ist aber nicht viel zu sehen. Rafa und Stan kassieren je ein Break zu Null. Danach finden sie allmählich den Tritt – Nadal, der beim letzten Treffen in Paris noch 6:7, 6:7 unterlag, etwas besser: Er gewinnt die meisten langen Ballwechsel, während Wawrinka zwar 11 von 15 Breakbällen abwehrt, aber insgesamt 35 unerzwungene Fehler macht und zunehmend die Nerven verliert. 3:6, 2:6 – die 14. Niederlage gegen den Mallorquiner ist Tatsache.
Nachdem er in den letzten zwei Jahren seine Eröffnungspartien gewann, steht Stan hier nun erstmals mit dem Rücken zur Wand. Um zum dritten Mal die Halbfinals zu erreichen, muss er seine nächsten Matches gegen David Ferrer und Andy Murray gewinnen. Kein leichtes Unterfangen.