Beim Anblick der Bilder läuft es einem kalt den Rücken runter. Ein demolierter Kleinbus steht da - die Scheiben zersplittert, das Chassis komplett verbeult, die Reifen platt. Aus diesem Wagen sind nur Minuten zuvor die Schweizer Tennis-Hoffnung Rebeka Masarova (17, WTA 324), ihre Mutter Marivi und Bruder David fast unverletzt ausgestiegen.
Die French-Open-Juniorinnen-Siegerin 2016 ist am Montagnachmittag um 14 Uhr auf dem Weg ans ITF-Turnier in Clermont-Ferrand (F), als das Unglück rund 100 Kilometer vor dem Ziel passiert. Das Auto mit den drei Baslern gerät aus noch ungeklärten Gründen von der Strasse.
Auf Facebook beschreibt Masarova den Unfall. «Es war wie in einem Film. Das Auto drehte sich etwa drei oder vier Mal, bevor es kopfüber zu stehen kam. Ich löste meinen Gurt und konnte mich durch das kaputte Fenster befreien. Ich bekam Angst um meine Mutter und Bruder und versuchte vergeblich die Vordertüre zu öffnen.»
Rebekas Mutter und Bruder gelingt es aber, sich selber aus dem Wrack zu befreien. «Dann standen wir einfach da und umarmten uns. Wir konnten es nicht glauben. Alles war in tausend kleine Teile zersplittert und wir hatten bloss einen oder zwei kleine Kratzer», berichtet Masarova.
Für die Gstaad-Halbfinalistin ist klar: «Wir haben ein Wunder erlebt. Ich weiss nicht, wie ich Gott je dafür danken kann. Er hat unsere Leben gerettet. Es hätte unser letzter Tag sein können, aber für Gott hat er es nicht sein sollen.»
Der Horror-Crash scheint Masarova zu beflügeln. In der ersten Runde in Clermont-Ferrand siegt sie am Mittwochnachmittag gegen die Französin Amandine Cazeaux souverän 6:1, 6:2.