Martina, Belinda und Timea
Unsere beste Tennis-Nati aller Zeiten

Mit Hingis, Bencic und Bacsinszky spielt die Schweiz in Fed-Cup-Bestbesetzung. Dumm nur, dass auch Deutschland im Höhenflug ist.
Publiziert: 01.02.2016 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:16 Uhr
Simon Häring

Jugendliche Unbekümmertheit, Erfahrung, Klasse, Nervenstärke. Es sind fast unschlagbare Argumente, die das Schweizer Fed-Cup-Team am Wochenende in den Viertelfinals gegen Deutschland in die Waagschale wirft. Und eine perfekte Mischung.

Angeführt wird das Team von Martina Hingis, der Nummer 1 im Doppel. Die 18-jährige Belinda Bencic (WTA 11) klopft lauter denn je an die Pforte zum exklusiven Kreis der Top Ten der Weltrangliste. Die Frage ist nicht ob, sondern wann sie erstmals um einen Grand-Slam-Sieg mitspielt. Zwar fehlt Bencic im Fed Cup noch die Erfahrung. Aber wer schon gegen Serena Williams gewonnen hat, bekommt in Leipzig keine weichen Knie.

Apropos Knie. Timea Bacsinszky (26, WTA 15) hinkt ihrer Bestform nach dem Teil-abriss des Aussenbands im linken Knie noch hinterher. Aber die Romande muss niemandem mehr beweisen, dass sie sich von Rückschlägen nicht ent­mutigen lässt. Zudem brennt sie für den Fed Cup wie kaum eine andere. «Ich liebe es, für die Schweiz zu spielen, es ist immer eine sehr grosse Ehre für mich, mein Land zu vertreten.»

Geführt wird das Team vom Zürcher Heinz Günthardt (56), seit Jahrzehnten ein profunder Experte der Tennis-Szene. Kaum einer kennt die Frauen-Tour besser als der ehemalige Erfolgscoach von Steffi Graf. Unter ihm trainierte einst auch Deutschlands Nummer 2, Andrea Petkovic. Günthardt ist optimistisch: «Belinda und Timea haben gegen die besten Deutschen immer wieder schöne Siege feiern können.»

Zwar waren Hingis und Patty Schnyder 1998 bei der 2:3-Final-Niederlage gegen Spanien in im Ranking besser klassiert – einen so guten Mix gabs in unserer Tennis-Nati aber nie. Mit Viktorija Golubic (23, WTA 138) hat Günthardt einen Doppel-Joker in der Hinterhand. Der hat schon im Aufstiegsspiel gegen Polen gestochen, als Hingis verletzt das Handtuch werfen musste. «Viktorija hat gezeigt, dass sie im Fed Cup über sich hinauswachsen kann», sagt Günthardt. In Melbourne erreichte sie erstmals das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.

Aber aufgepasst! Nach dem Triumph von Angélique Kerber in Melbourne erlebt das Deutsche «Fräuleinwunder» eine Renaissance. Neben der neuen Weltnummer 2 steht mit Petkovic eine erfahrene Einzel-Spielerin im Aufgebot. «Es ist eine sehr schwierige Begegnung», weiss Bacsinszky, «aber ich hoffe, wir können ein Wörtchen um den Sieg mitreden.» Sie skizziert das Fernziel: den erste Schweizer Sieg im Fed Cup.

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