Marti reist ab
Eklat im Davis Cup

Severin Lüthi schmeisst Neuling Yann Marti raus. Der Walliser kann nicht verstehen, dass er nur Ersatz ist.
Publiziert: 05.03.2015 um 20:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:50 Uhr
Von Simon Häring

Noch vor dem ersten Aufschlag kommt es im Schweizer Davis-Cup-Team zum Knall. Neuling Yann Marti (26, ATP 292) reist nach der gestrigen Auslosung ab.

Obwohl er in der Weltrangliste vor Michael Lammer (32, ATP 576) und Henri Laaksonen (22, ATP 344) klassiert ist, wird er für das heutige Einzel nicht berücksichtigt. «Die grösste Enttäuschung meiner Karriere. Lüthi hat kein Vertrauen in mich», klagt der Walliser. «Ich hatte eine lange Diskussion mit Lüthi. Ich verstehe seine Argumente, aber nicht seine Wahl. Ich hätte es verdient gehabt, zu spielen», sagt Marti.

Zumindest die Leistungen in dieser Saison geben dem Wal­liser nicht recht. Von sieben Matches auf der Challenger- und Future-Tour hat er nur eines gewonnen. Zudem ist es nicht das erste Mal, dass sich Marti öffentlich über eine Personalentscheidung von Lüthi echauffiert. Im Herbst 2013 lästerte er, dass Lammer schlechter als er klassiert sei, Laaksonen aus dem Team geworfen worden war und beide trotzdem ein Aufgebot erhalten hatten.

«Ich will am Freitag so viel Erfahrung wie möglich auf dem Platz haben. Es war keine Entscheidung gegen Yann», begründet Severin Lüthi seine Wahl. Was ist zwischen ihm und Marti tatsächlich vorgefallen?

Marti behauptet, er habe abreisen wollen. Lüthi sagt, er habe ihm im Interesse aller Beteiligten die Erlaubnis dazu erteilt. Swiss Tennis erklärt, Marti sei «wegen inakzeptablen und unsportlichen Verhaltens» vom Team ausgeschlossen worden.

Für Marti dürfte die Davis-Cup-Karriere damit beendet sein, bevor sie überhaupt begonnen hat. Denn auch Stan Wawrinka mischt sich bereits in die Diskussion ein. «Er redet viel!», kritisiert der Romand. An der Ausgangslage im Achtelfinal gegen die favorisierten Belgier ändert sich durch den Eklat indes nichts. Marti ist auch für das Doppel vom Samstag nicht vorgesehen.

Lüthis Überraschungen

Lüttich – Geht es nach der Weltrangliste, überrascht das Davis-Cup-Aufgebot von Severin Lüthi. Im ersten Einzel tritt Henri Laaksonen (22, ATP 344) ab 14.00 Uhr gegen Ruben Bemelmans (27, ATP 132) an. Danach trifft Michael Lammer (32, ATP 576) auf Steve Darcis (30 ATP 102). Yann Marti (26, ATP 292) und Adrien Bossel (28, ATP 321) sind zwar höher klassiert, aber Lüthi setzt auf Erfahrung. Bei Belgien fehlt David Goffin (24, ATP 21) wegen einer Rippen-Verletzung.

Lüttich – Geht es nach der Weltrangliste, überrascht das Davis-Cup-Aufgebot von Severin Lüthi. Im ersten Einzel tritt Henri Laaksonen (22, ATP 344) ab 14.00 Uhr gegen Ruben Bemelmans (27, ATP 132) an. Danach trifft Michael Lammer (32, ATP 576) auf Steve Darcis (30 ATP 102). Yann Marti (26, ATP 292) und Adrien Bossel (28, ATP 321) sind zwar höher klassiert, aber Lüthi setzt auf Erfahrung. Bei Belgien fehlt David Goffin (24, ATP 21) wegen einer Rippen-Verletzung.

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